Wohnblocks unbewohnbarKripo ermittelt nach Explosion im Harz

Am Morgen kommt es in einem Wohnblock in Blankenburg zu einer gewaltigen Explosion, es gibt einen Toten und mehrere Verletzte. Jetzt steht fest: An eine schnelle Rückkehr in ihre Wohnungen ist für die Mieter nicht zu denken. Die Kriminalpolizei ermittelt.
Nach einer Explosion mit einem Toten in Blankenburg im Harz bleiben die betroffenen Wohnblocks vermutlich für mehrere Wochen unbewohnbar. Das sagte der Geschäftsführer der Blankenburger Wohnungsgesellschaft, Thomas Kempf. Grund dafür seien notwendige Arbeiten an der Fernwärmeleitung. Sie müsse überprüft und instandgesetzt werden - das könne mehrere Wochen in Anspruch nehmen. Die Kriminalpolizei leitete ein Verfahren wegen Herbeiführens einer Sprengstoffexplosion ein. Neben Kriminalisten aus Magdeburg seien auch die Experten der Tatortgruppe des Landeskriminalamts in die Ermittlungen eingebunden.
Bei der Explosion am Morgen in einer Wohnung kam ein Mann ums Leben, mehrere Menschen wurden verletzt. Die Ursache muss noch ermittelt werden. Allerdings wurden mehrere Gasflaschen in der betroffenen Wohnung gefunden. Bei dem Toten handelt es sich vermutlich um den 78 Jahre alte Mieter. Seine Leiche lag am Nachmittag noch in dem Gebäude, sie konnte zunächst nicht geborgen werden. Dies geschah später am Abend, wie Bürgermeister Breithaupt berichtete. Warum der Mann die Gasflaschen in seiner Wohnung hatte, ist noch unklar. Kempf zufolge ist es ausdrücklich untersagt, zusätzliche Heizkörper in den Wohnungen aufzustellen. Eigentlich werde das Gebäude durch Fernwärme geheizt.
Die anderen Mieter des Wohnblocks müssen nun vorerst bei Freunden und Verwandten unterkommen. Einige von ihnen dürfen ihre Wohnungen zumindest wieder ohne Einschränkungen betreten. In zwei weitere Fünfgeschosser dürfen die Bewohner mit Polizeibegleitung gehen, um persönliche Sachen zu holen, verkündete Blankenburgs Bürgermeister Heiko Breithaupt am Nachmittag.
Das Haus, in dem es die Explosion gab, und ein direkt angrenzender Block bleiben aber bis auf Weiteres gesperrt, sagte Breithaupt. Dort laufen derzeit noch die Ermittlungen der Polizeispezialisten. Geplant ist, dass die Mieter spätestens in der Nacht unter enger Aufsicht von Feuerwehr und Polizei kurz zurückkehren könnten, um das Nötigste aus ihren Wohnungen zu holen.
200 Einsatzkräfte vor Ort
Seit dem Morgen waren mehr als 200 Einsatzkräfte vor Ort, um das Feuer zu löschen, Menschen zu retten und Betroffene zu betreuen, sagte Breithaupt. Bei Eintreffen der Feuerwehr lagen laut des Einsatzleiters der Freiwilligen Feuerwehr, Alexander Beck, drei Menschen augenscheinlich bewusstlos vor dem Haus.
In dem fünfgeschossigen Plattenbau habe sich den Rettern "ein Bild der Verwüstung" geboten, so der Bürgermeister. Glassplitter und Teile von Fenstern lagen auf dem Boden und auf in der Nähe geparkten Autos verstreut. Der Sachschaden sei immens, aber noch nicht zu beziffern, hieß es. 32 Menschen wurden aus dem Wohnblock in Sicherheit gebracht, eine nahe Kindertagesstätte wurde geräumt.