Panorama

"Explosive Gemengelage" Kurzzeitiges Sommermärchen wird von Gewittern abgelöst

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Der Sonnenschein lädt zum Wassersport ein.

Der Sonnenschein lädt zum Wassersport ein.

(Foto: picture alliance/dpa)

Nach einem mitunter sehr verregneten Pfingstwochenende kommt jetzt die Hitze. Mit voller Kraft steuert das Wetter auf den Meilenstein 30 Grad zu. Doch nach dem Sommerintermezzo droht der Absturz.

ntv.de: Nach dem kühlen und wechselhaften Pfingstwochenende scheint der Sommer wieder ins Rennen gehen zu wollen. Was erwartet uns?

Björn Alexander: Mit dem heutigen Donnerstag und dem Freitag zwei oftmals schöne und warme bis heiße Sommertage - mit den höchsten Temperaturen des Jahres bisher. Außerdem könnte es regional die erste Tropennacht im Jahr 2025 werden. Doch allzu lang währt das Sommermärchen nicht. Am Wochenende drohen von West nach Ost nämlich teilweise schwere Gewitter, die die zunehmend schwüle Hitze vorerst einmal abservieren.

Stichwort: Heißester Tag - wie extrem wird die Hitze und wo kommt sie her?

Hoch "Xara", das sich von Skandinavien über Osteuropa bis zum Mittelmeer und Schwarzen Meer erstreckt, bestimmt zuerst mit trockener und zunehmend heißer Luft das Geschehen. Gleichzeitig rücken vom Atlantik die Tiefs immer näher - insbesondere Tief "Xhevat". Damit wird die Luft, die ihren Ursprung in Spanien und im Norden Afrikas hat, erst immer heißer, dann feuchter beziehungsweise schwüler, bevor kühlere Luft von Westen nachrückt. Eine mitunter sehr explosive Gemengelage mit hohem Gewitter- und Unwetterpotenzial. Außerdem ist die Hitzebelastung aufgrund der Schwüle im Vorfeld der Gewitter deutlich erhöht.

Wie heiß wird es konkret?

Der Freitag bringt uns verbreitet 22 bis 31, im Westen und Südwesten sogar 33 bis 35 Grad. Am Samstag ist die Spanne ähnlich, aber das Feeling kippt im Westen deutlich. Im Gegensatz zur Osthälfte, wo auch zum Start ins Wochenende tolles Sommerwetter mit 25 bis 31 Grad dominiert, wird es nämlich im Westen und Südwesten sehr schwül. Erneut mit Spitzen bis 35 Grad, bevor teilweise schwere Gewitter aufkommen. Der Sonntag bringt vor den Gewittern im Osten nochmals bis 32 Grad. Am Montag ist dann die Hitze durch und wir können bei 19 bis 26 Grad locker durchatmen.

Vorher war es dann aber die heißeste Phase des Jahres, oder?

So ist es. Bisher stehen 32,5 Grad vom 31. Mai auf der Rekordliste des offiziellen Messnetzes (Deutscher Wetterdienst). Ebenfalls erstmalig wird es in einigen Regionen die erste Tropennacht des Jahres geben, also mit Tiefstwerten nicht unter 20 Grad.

Wo wird es besonders schweißtreibend?

Tagsüber liegen die Hotspots am Rhein und seinen Nebenflüssen. Und auch nachts bleibt es in den Ballungsräumen im Westen und Südwesten am wärmsten. So oder so ist aber der Vorteil, dass diese Hitzeblase nur kurz durchwandert und es somit keine große Aufheizung der Gebäude und Wohnräume gibt.

Der Nachteil sind wohl die schnell folgenden Gewitter. Wie sieht der Unwetter-Fahrplan aktuell aus?

Zuerst ist es die allgemeine Wärme- und Hitzebelastung mit nur einzelnen Sommergewittern, die am Freitagnachmittag und -abend im Südwesten möglich sind. Zum Samstag werden die Gewitter zahlreicher und intensiver werden. Das gilt zunächst im Westen und Südwesten. In der Nacht zum Sonntag weiten sich Blitz und Donner bis in den Nordwesten und bis in die Landesmitte aus. Am Sonntag tagsüber besteht die größte Unwettergefahr generell in der Osthälfte.

Auf welche Gefahren müssen wir uns konkret einstellen?

Die mitunter blitzintensiven Gewitter dürften besonders mit Starkregen einhergehen. Binnen kurzer Zeit sind Niederschlagsmengen von 30 bis 50 Liter pro Quadratmeter drin. Zudem mittlerer, vielleicht auch größerer Hagel sowie Sturmböen. Damit verbunden ist die Gefahr von Windbruch an den stark belaubten Bäumen sowie von Überflutungen. Erst in der Nacht zum Montag ebbt die Unwettergefahr auch im Osten unseres Landes ab.

Ein Turbo-Sommer, der es offensichtlich in sich hat und nächste Woche noch einen Nachschlag bekommt?

Nach letzten Schauern und Gewittern am Montag und frischeren 19 bis 26 Grad bleibt es am Dienstag und Mittwoch voraussichtlich ziemlich entspannt. Dabei wird es schrittweise wieder wärmer - vor allem im Süden und der Mitte gerne erneut mit Sommerfeeling bei um die 25 Grad, während sich der Norden tendenziell kühler zeigt. Und auch in der zweiten Wochenhälfte mit dem kalendarischen Sommeranfang am Samstag, 21. Juni, bestehen durchaus Chancen auf vielfach schöne und nicht allzu heiße, aber angenehm warme Aussichten.

Quelle: ntv.de

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