Panorama

"Risiko schwerer Schäden" Lachgas wird zunehmend als Droge missbraucht

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Lachgas wird legal etwa bei Sprühsahne oder in der Medizin als Schmerzmittel eingesetzt.

(Foto: picture alliance/dpa)

Weil es leicht verfügbar und billig ist, nutzen Menschen Lachgas vermehrt als Rauschmittel. Viele Nutzer würden den kurzen Kick als harmlos empfinden, warnt die zuständige EU-Behörde. Der Konsum könne aber schwere Schäden nach sich ziehen.

Die Europäische Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (EBDD) ist besorgt über den zunehmenden Missbrauch von Lachgas als Rauschmittel. "Die zunehmende Nutzung von Distickstoffmonoxid zur Aufheiterung in manchen Regionen Europas ist besorgniserregend", erklärte der Leiter der in Lissabon ansässigen EU-Behörde, Alexis Goosdeel.

Die Nutzer hätten generell das Gefühl, dass das Inhalieren von Lachgas gefahrlos sei. Ein stärkerer und häufigerer Konsum erhöhe aber das "Risiko schwerer Schäden, wie etwa Schädigungen des Nervensystems", warnte Goosdeel. Laut einem Bericht seiner Behörde hat zudem die Zahl der gemeldeten Vergiftungen mit Lachgas in Europa leicht zugenommen. Lachgas wird legal als Nahrungsmittelzusatz etwa bei Sprühsahne oder in der Medizin als Schmerzmittel eingesetzt.

Weil es leicht verfügbar und billig ist, wird es zunehmend als Rauschmittel genutzt. Der EBDD-Chef erklärte, dass Lachgas immer stärker vermarktet werde und es eigene Online-Shops dafür gebe. Die Risiken und Folgeschäden durch Lachgas-Konsum müssten noch besser erforscht werden, forderte Goosdeel. Doch sei es schon jetzt wichtig, "eine Normalisierung und damit ungewollte Förderung des Konsums" zu vermeiden.

Die Niederlande hat kürzlich ein Verbot für den Besitz und den Verkauf von Lachgas beschlossen. Ab 1. Januar 2023 werde das zur Gruppe der Stickoxide gehörende Gas auf die Liste der verbotenen Rauschmittel gesetzt, teilte das Gesundheitsministerium vergangene Woche in Den Haag mit. Ausnahmen gelten für medizinische und technische Zwecke. So dürfen Ärzte das Gas als leichtes Betäubungsmittel einsetzen. Und Privatpersonen noch kleine, mit Lachgas gefüllte Patronen kaufen, etwa für Schlagsahne-Spender.

Quelle: ntv.de, lar/AFP/dpa

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