Panorama

Hochwasser überflutet Altstadt Landkreis Goslar ruft Katastrophenalarm aus

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Dauerregen hat zu Überschwemmungen in Goslar geführt.

(Foto: dpa)

Land unter in Goslar: Die historische Altstadt steht unter Wasser und wird gesperrt. Der Landkreis ruft den Katastrophenalarm aus. Menschen müssen sich in Sicherheit bringen. Auch in vielen anderen Orten gibt es Überschwemmungen. Eine Frau wird vermisst.

Wegen Dauerregens und Überflutungen hat der Landkreis Goslar Katastrophenalarm ausgerufen. Damit übernehme der Katastrophenschutzstab des Kreises die Einsatzleitung im Hochwassergebiet, teilte der Landkreis am Mittag mit. Vorher wurde schon die Innenstadt gesperrt. Ein Hotel und eine Seniorenresidenz mussten evakuiert werden. Die Polizei erhielt Unterstützung von 60 Bereitschaftspolizisten. In mehreren Orten der Region traten Flüsse über die Ufer und überfluteten Straßen und Häuser.

Die Pegelstände der Innerste in Heinde (Landkreis Hildesheim) und der Nette in Groß Rhüden (Kreis Goslar) erreichten nach Angaben der niedersächsischen Hochwasservorhersagezentrale (HWVZ) neue Rekordwasserstände. Die Wasserstände seien an diesen Pegeln immer noch steigend, bis zum Abend würden aber die Scheitel voraussichtlich erreicht sein.

Vom Hochwasser betroffen sind unter anderem Niedersachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt. Hier besteht die Gefahr, dass kleinere Flüsse über die Ufer treten könnten - wie etwa in Hildesheim.

Bad Harzburg: Bahnverkehr eingestellt

Besonders schlimm ist es in der Harzregion. Auf niedersächsischer Seite mussten mehrere Kreis- und Verbindungsstraßen wegen Überflutung gesperrt werden, aus dem benachbarten Sachsen-Anhalt meldete der Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft für die Ortschaften Mahndorf an der Holtemme sowie Hoppenstedt und Ilsenburg an der Ilse die zweithöchste Hochwasserwarnstufe.

In Bad Harzburg ist der Bahnverkehr komplett ausgefallen. Der Bahnhof der 23.000-Einwohner-Stadt sei gesperrt und auch die Bundesstraße 4 teilweise unpassierbar, sagte eine Polizeisprecherin. "Hier ist Land unter", sagte eine Verwaltungsmitarbeiterin. Am Bahnhof des Ortes im Kreis Goslar stand das Wasser nach heftigem Dauerregen mindestens 20 Zentimeter hoch.

Frau in Wernigerode verschwunden

Während des Dauerregens ist in Wernigerode in Sachsen-Anhalt eine 69-Jährige in der Nähe eines Flusslaufes verschwunden. Die Frau wohne direkt an der Holtemme, sagte ein Polizeisprecher. Es könne nicht ausgeschlossen werden, dass die Frau am Dienstag in den stark angestiegenen Fluss gefallen ist. Sie wurde noch nicht gefunden.

In Thüringen gab es Hochwasserwarnungen für die Einzugsgebiete der Flüsse Leine, Unstrut und Werra. Auch aus Brandenburg und Bayern wurden erste Schwierigkeiten gemeldet. So bestand für die Stadt und den Kreis Bamberg in Bayern die Gefahr von Überflutungen, wie das Wasserwirtschaftsamt Kronach meldete.

Über weiten Teilen Deutschlands sorgt Tief "Alfred" seit Tagen für extrem kräftige Niederschläge. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnte weiter vor ergiebigem bis teils extrem ergiebigem Dauerregen in der Mitte und im Osten des Landes sowie zusätzlich auch im Schwarzwald, in den Alpen und im Alpenvorland.

Nach Angaben der Meteorologen könnten dabei Niederschlagsmengen von 60 bis 90 Zentimetern Regen pro Quadratmeter in 48 Stunden zusammenkommen. In Südniedersachsen, am Harz, im Norden von Thüringen sowie im äußersten Nordosten Deutschlands ist demnach sogar mit noch größeren Mengen von mehr als 100 Litern zu rechnen.

Quelle: ntv.de, hul/dpa/AFP

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