Fälle in Garmisch-Partenkirchen Landkreis fürchtet Superspreader-Events
12.09.2020, 00:08 Uhr
Rund um Garmisch-Partenkirchen gelten die gängigen Abstandsregeln. Darüber hinaus werden in der bayerischen Gemeinde wieder die Sicherheitsmaßnahmen verschärft.
(Foto: picture alliance/dpa)
Im bayerischen Landkreis Garmisch-Partenkirchen werden die Sicherheitsmaßnahmen zur Eindämmung des Corona-Virus wieder verschärft. In einer Einrichtung der US Army war es zu einem Ausbruch gekommen, die Behörden fürchten weitere Superspreading-Events.
Weil die Zahl der Corona-Infektionsfälle im Landkreis Garmisch-Partenkirchen eine kritische Marke überstiegen hat, sind die Sicherheitsmaßnahmen für das Gemeindegebiet für sieben Tage erhöht worden. Wie das Landratsamt am Freitag weiter mitteilte, werden Menschen, die am Dienstagabend bestimmte Bars besucht haben, aufgerufen, sich zu melden und testen zu lassen.
Seit diesem Freitag müssen alle Gaststätten täglich um 22 Uhr schließen, wie es weiter hieß. Nur noch maximal fünf Personen dürfen sich im öffentlichen Raum gemeinsam treffen - das gilt auch für alle Gastronomiebetriebe. Für Privatveranstaltungen wird die Teilnehmerzahl auf höchstens 50 Personen in geschlossenen Räumen oder bis zu 100 Personen unter freiem Himmel beschränkt. Die Zahl der bestätigten Neuinfektionen mit dem Coronavirus überstieg am Freitag die kritische Marke von 50 Personen je 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen.
Die Ermittlungsteams im Landkreis suchen den Angaben zufolge nach Corona-Infizierten, die am vergangenen Dienstagabend bestimmte Bars in Garmisch-Partenkirchen besucht haben. An jenem Abend hätten bisherigen Erkenntnissen zufolge hochinfektiöse Personen die Lokale besucht. Nach ersten Informationen, schreibt der Bayerische Rundfunk, war eine Urlauberin aus den USA mindestens am Dienstagabend im Nachtleben von Garmisch-Partenkirchen unterwegs.
"Musste sich trotz Symptomen vergnügen"
Die Infektionskette sei äußerst schwierig nachzuvollziehen, da die Frau an mehreren Lokalitäten im Ort war. Allein in ihrer Unterkunft, die zu den amerikanischen Streitkräften gehört, wurden 33 weitere Personen positiv auf Corona getestet. Der überwiegende Teil ginge auf die junge Frau zurück, "weil sie trotz Symptomen meinte, sich vergnügen zu müssen", wie ein Sprecher des Landkreises der "Bild"-Zeitung sagte. Das Landratsamt rechnet mit "zahlreichen Folgeansteckungen".
Wegen der aktuellen Lage ist das Testzentrum in Garmisch-Partenkirchen auch am Samstag und Sonntag jeweils von 15 bis 20 Uhr geöffnet. Vor allem junge Menschen seien aufgerufen, sich testen zu lassen, hieß es. Sie seien besonders von den Neuinfektionen betroffen.
Ob der Anstieg der Neuinfektionen auch Auswirkungen für Schulen und Kindertagesstätten hat, war zunächst nicht bekannt. Die Veranstaltung "Ausbremst is" und die Kundgebung des Bayerischen Bauernverbandes, am 12. und 13. September dürfen demnach wie geplant stattfinden.
Quelle: ntv.de, ter/dpa