Versuchter Mord an ElternLandwirt muss für Rattengiftanschlag in Haft

Mit Rattengift aus China soll ein oberbayerischer Landwirt 2016 versuchen, seine Eltern umzubringen. Er bestreitet die Vorwürfe und beschuldigt stattdessen seine Schwester. Das Landgericht Ingolstadt glaubt dem 53-Jährigen nicht.
Ein Landwirt aus Oberbayern muss wegen eines Rattengiftanschlags auf seine Eltern neuneinhalb Jahre ins Gefängnis. Das Landgericht Ingolstadt verurteilte den 53-Jährigen wegen zweifachen versuchten Mordes. Nach Überzeugung der Richter hatte sich der Bauer das Rattengift in China bestellt und es dann Ende 2016 den betagten Eltern in die Lebensmittel gemischt. Die Ärzte des Uniklinikums in Regensburg konnten die heute 77 Jahre alte Mutter und den 81 Jahre alten Vater retten.
Die Anklage hatte dem Mann zur Last gelegt, er habe seine Eltern aus Habgier töten wollen, um so durch das Erbe seine finanziellen Probleme zu lösen. Die Staatsanwaltschaft hatte zwölf Jahre Haft verlangt.
Der Beschuldigte hatte vor Gericht bestritten, ein Giftmischer zu sein. Er gab aber zu, dass er über das Internet in China Gift bestellt hatte. Das habe er dann aber sofort weggeworfen, da er nur testen wollte, ob das Mittel problemlos durch den Zoll kommt. Aus der Mülltonne habe es dann jeder nehmen können.
Der Mann hatte seine Schwester beschuldigt, den Anschlag auf die Eltern begangen zu haben. Die Verteidiger forderte deswegen einen Freispruch. Ursprünglich war er sogar wegen eines weiteren Mordversuchs mit Rattengift angeklagt. Demnach soll er 2015 auch versucht haben, seine damalige Lebensgefährtin umzubringen. Dieser Anklagevorwurf wurde im Laufe des Gerichtsverfahrens aber fallengelassen.