Panorama

Anschläge mit 3D-Waffe geplant Lange Jugendstrafe für Rechtsextremisten in Limburg

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Aufgrund des Alters des Angeklagten fand der Prozess unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.

Aufgrund des Alters des Angeklagten fand der Prozess unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.

(Foto: picture alliance/dpa)

Mit selbstgebauten Waffen soll ein 20-jähriger Rechtsextremist in Hessen Anschläge und den Umsturz Deutschlands geplant haben. Das Landgericht Limburg verurteilt den Mann zu einer Jugendstrafe von dreieinhalb Jahren Haft. Bereits in der Schule fiel der junge Mann durch Naziparolen auf.

Ein 20-Jähriger ist wegen rechtsextremistischer Anschlagspläne vom Landgericht Limburg zu einer Jugendstrafe von drei Jahren und sechs Monaten verurteilt worden. Der Mann aus dem Kreis Limburg-Weilburg verfüge über eine verfestigte antisemitische und rassistische Grundeinstellung, heißt es in der Begründung des Gerichts. Er habe den Umsturz der demokratischen Grundordnung in Deutschland geplant, auch unter Einsatz tödlicher Gewalt etwa gegen Polizeibeamte.

Der 20-Jährige habe eine Gaspistole so verändert, dass aus dieser Geschosse verfeuert werden konnten, führte das Gericht weiter aus. "Auch hatte er sich einen 3D-Drucker zur Waffenherstellung beschafft, mit welchem er bereits wesentliche Teile einer automatischen Maschinenpistole hergestellt hatte." In der Urteilsbegründung heißt es weiter: "Zur Erreichung seiner Ziele vernetzte sich der Angeklagte mit Gleichgesinnten und plante die Herstellung und Beschaffung von Waffen und Munition."

Der Angeklagte wurde wegen der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat in Tateinheit mit mehreren Verstößen gegen das Waffengesetz sowie wegen der Verbreitung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen verurteilt. Medien berichteten zuvor, dass der Angeklagte bereits 2020 an seiner Schule mehrfach den Hitlergruß gezeigt, Hakenkreuze gemalt und in Sprachnachrichten mehrmals "Sieg Heil" gesagt haben soll.

Mit dem Urteil folgte das Gericht dem Antrag der Staatsanwaltschaft. Die Verteidigung hatte beantragt, den Angeklagten vom Vorwurf der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat freizusprechen. Der Prozess hatte wegen des Alters des Mannes unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattgefunden. Zum Zeitpunkt einer der Taten war er noch Jugendlicher. Er wurde im November 2023 festgenommen und sitzt seither in Untersuchungshaft.

Quelle: ntv.de, gri/dpa

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