Panorama

Corona-Maßnahmen in NRWLaschet: "Es geht um Leben und Tod"

17.03.2020, 14:38 Uhr
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Gähnende Leere heute auf der Kölner Domplatte. (Foto: imago images/Eibner)

Mit mehr als 3000 bestätigten Corona-Fällen bildet Nordrhein-Westfalen den Schwerpunkt der Viruskrise in Deutschland. Die Lage sei "dramatisch", sagte Regierungschef Laschet. Spielplätze werden dichtgemacht - anders als die Grenzen zu den Nachbarländern.

Mit drastischen Worten hat Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet die Vorschriften zur Eindämmung der Corona-Krise in den kommenden Wochen vorgestellt. "Es geht um Leben und Tod. So einfach ist das. Und so schlimm", sagte Laschet zur Begründung der umfangreichen Einschränkungen. "Wir haben mit Bund und Ländern vereinbart, dass alle Maßnahmen bis 20. April befristet sind", sagte Laschet. Sollte bis dahin keine Senkung der Infektionsrate eintreten, drohten Maßnahmen wie in Frankreich oder Spanien. Dort wurden vollständige Ausgehverbote verhängt, die Menschen dürfen nur zum Arbeiten, Einkaufen oder zur Unterstützung Hilfsbedürftiger vor die Haustür.

Restaurants sollen in Nordrhein-Westfalen - wie auch in Bayern - schon um 15 Uhr schließen. Die Lage im bevölkerungsreichsten Land sei "nicht nur dynamisch, sondern dramatisch". Es sei eine "schwere Krise für Gesundheit, Wohlstand und den Zusammenhalt in unserem Land." Sein eindringlicher Appell sei daher: "bleiben Sie zu Hause". Nur so helfe man, das Virus einzudämmen.

Maßnahmen für Wirtschaft in Vorbereitung

Bei vielen Eltern sei die Botschaft von der unabdingbaren Notwendigkeit der Vermeidung von Sozialkontakten "noch nicht angekommen". Deshalb werde das bevölkerungsreichste Bundesland nun auch "Spielplätze und Bolzplätze komplett" schließen, sagte Laschet.

Laschets Landesregierung will Möglichkeiten prüfen, um Unternehmen den Rücken zu stärken, die unter den Folgen der Ausbreitung des Coronavirus leiden. Die Landesregierung wolle mit der Wirtschaft, Gewerkschaften und Kommunen beraten, sagte Laschet. Ergebnisse sollen am Donnerstag vorgestellt werden.

Das Bundesland plant derweil keine Schließungen der Grenzen zu Belgien und den Niederlanden. "Grenzschließungen helfen nicht", sagte Laschet. Diese behinderten nur die für die Versorgung der Bevölkerung wichtigen Lieferketten. NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann zufolge sind in NRW bislang 3060 Menschen mit dem Virus infiziert, 12 Menschen sind an den Folgen der Erkrankung verstorben.

Quelle: ntv.de, shu/dpa/AFP

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