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Hotelbetreiber identifiziert Letzter verschütteter Toter in Kröv geborgen

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THW-Helfer in Schutzkleidung räumen Trümmer des eingestürzten Hotels beiseite.

THW-Helfer in Schutzkleidung räumen Trümmer des eingestürzten Hotels beiseite.

(Foto: picture alliance/dpa)

Im Weinort Kröv stürzt am Dienstagabend ein Hotel ein. Zwei Menschen sterben, sieben weitere werden verschüttet und in einer komplizierten Rettungsaktion befreit. Die Leiche des Hotelbesitzers liegt vier Tage unter den Trümmern. Nun kann auch sein Körper bei den Abrissarbeiten geborgen werden.

Nach dem Teileinsturz eines Hotels im Moselort Kröv in Rheinland-Pfalz ist in der Nacht zu Samstag der letzte unter den Trümmern liegende Tote geborgen worden. Nach erfolgreichen Arbeiten am Schadensort sei der letzte verschüttete Tote gegen 0.20 Uhr mit Unterstützung der Feuerwehr und des technischen Hilfswerks geborgen worden, teilte die Polizei Trier mit. Die Leiche konnte demnach als der bislang vermisste Betreiber des Hotels identifiziert werden.

Ein Abbruchbagger mit extra langem Arm startete am Morgen mit den Abrissarbeiten an der Giebelseite des Gebäudes, an der laut Polizei die größte Einsturzgefahr besteht. Danach sollte sich das schwere Gerät einer Spezialfirma Stück für Stück vorarbeiten. Der Abriss war notwendig, weil die Rettungskräfte den Toten ansonsten nicht gefahrlos bergen konnten. Er lag in einem stark einsturzgefährdeten Bereich. Ein Gutachter hatte sich laut Polizei am Mittwoch vor Ort ein Bild der Lage gemacht und den Abriss empfohlen.

Die weiteren, mit der Erstellung eines Gutachtens verbundenen Abrissarbeiten würden am Samstag fortgesetzt, erklärte die Polizei weiter. Dabei sei aber mit keiner erhöhten Staubentwicklung mehr zu rechnen. Die vorherige Aufforderung, in einem Radius von 150 Metern um den Unglücksort Fenster und Türen wegen der hohen Staubbelastung geschlossen zu halten, könne nun zurückgenommen werden.

Das Hotel in dem Weinort war am späten Dienstagabend aus bislang noch unbekannten Gründen teilweise eingestürzt. Zwei Menschen starben, sieben weitere wurden lebendig verschüttet. Die Verschütteten wurden anschließend in einer komplizierten Rettungsaktion befreit. Erst rund 24 Stunden nach dem Unglück konnte der letzte lebende Verschüttete gerettet werden.

Zweite Leichenbergung erst nach Tagen möglich

Die tote Frau war bereits am Mittwoch aus den Trümmern geholt worden, an die zweite Leiche kamen die Einsatzkräfte tagelang nicht heran. Daher war beschlossen worden, das teilweise eingestürzte Gebäude unter Aufsicht eines Fachgutachters abzutragen. Laut Behörden brach bei dem Unglück ein gesamtes Stockwerk des Gebäudes ein. 14 Menschen befanden sich zu diesem Zeitpunkt in dem Hotel, fünf davon konnten sich selbst unverletzt retten.

Nach wie vor unklar ist die Unglücksursache. Die Staatsanwaltschaft Trier leitete ein Ermittlungsverfahren ein. Das Hotel wurde nach Angaben des Landkreises Bernkastel-Wittlich bereits im 17. Jahrhundert erbaut. In den 1980ern wurde es dann um zweieinhalb Stockwerke vergrößert. An dieser Baulinie sei es zum Unglück gekommen, teilte der Landkreis dazu weiter mit.

Quelle: ntv.de, gut/AFP/dpa

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