Grelles Leuchten ohne Knall Lichtblitz über Kiew sorgt für wilde Spekulationen
20.04.2023, 10:15 Uhr Artikel anhören
Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe war ein Satellit oder Meteorit für den Lichtblitz verantwortlich.
(Foto: Screenshot Twitter/ Christopher Miller)
Über Kiew geht in der vergangenen Nacht ein greller Lichtblitz nieder. Die Behörden sprechen von einem US-Satelliten als Ursache. Doch die NASA dementiert. In den sozialen Medien wird wild über das Ereignis spekuliert.
In der ukrainischen Hauptstadt Kiew hat ein Lichtblitz über dem Himmel für Verwirrung gesorgt. Gegen 22.00 Uhr Ortszeit (21.00 Uhr MESZ) am Mittwoch sei "das Leuchten eines Flugobjekts am Himmel über Kiew" beobachtet worden, erklärte der Leiter der Kiewer Militärverwaltung, Serhij Popko, im Online-Dienst Telegram. Ein AFP-Journalist beobachtete einen Blitz am Himmel, dem kein Donner oder sonstiges Geräusch folgte. Popko erklärte, "ersten Informationen" zufolge sei der Absturz eines Satelliten der US-Raumfahrtbehörde NASA dafür verantwortlich. Die NASA selbst wies dies jedoch kurz darauf zurück.
Die NASA hatte Anfang der Woche zwar angekündigt, dass der rund 300 Kilogramm schwere Satellit Rhessi planmäßig in die Erdatmosphäre eintreten sollte. Von der US-Raumfahrtbehörde hieß es jedoch in einer in der Nacht veröffentlichten Erklärung, dies sei zum Zeitpunkt der Beobachtung des Blitzes noch nicht geschehen. Nach Angaben der NASA wurde Rhessi zur Beobachtung von Sonneneruptionen verwendet und 2002 ins All gebracht. 2018 sei der Satellit außer Dienst gestellt worden.
Die ukrainische Luftwaffe hatte in Zusammenhang mit dem Lichtblitz erklärt, dieser habe mit dem Absturz eines "Satelliten" oder "Meteoriten" zu tun. In Kiew wurde Militärverwaltungschef Popko zufolge die Luftabwehr aktiviert, ohne jedoch zu schießen. In den sozialen Netzwerken wurde dennoch wild über die Ursache für den Lichtblitz spekuliert. Eine beliebte Theorie war, dass er von Außerirdischen verursacht wurde.
Auch die ukrainische Raumfahrtbehörde geht von einem Meteoriten-Absturz aus. Ihre Beobachtungsinstrumente hätten eine heftige Explosion registriert und diese auch geortet, sagte er Vizechef des Kontrollzentrums, Igor Korniyenko. Mangels Daten lasse sich der genaue Grund dafür nicht ermitteln, doch halte er einen herabstürzenden Meteoriten für die wahrscheinlichste Erklärung. Dieser sei aber nicht auf dem Boden eingeschlagen, es seien "keine seismischen Daten" aufgezeichnet worden.
Quelle: ntv.de, jpe/AFP