Belastet mit Weltkriegsmunition Lieberoser Heide brennt auf zehn Hektar
04.07.2022, 14:46 Uhr
Zuletzt brannte es in der Lieberoser Heide 2019 - auf damals etwa 100 Hektar.
(Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild)
Ein Waldbrand in der Lieberoser Heide stellt die Feuerwehr vor Herausforderungen. Das Gebiet ist durch Kampfmittel aus dem Zweiten Weltkrieg stark belastet, die Löscharbeiten gefährlich. Deshalb soll auch ein neues Pumpensystem zum Einsatz kommen.
In der Lieberoser Heide ist ein Waldbrand ausgebrochen. Das Feuer lodert nach Angaben des brandenburgischen Waldbrandschutzbeauftragten Raimund Engel auf einer Fläche von etwa zehn Hektar. Die Feuerwehr versuche mit einem Großaufgebot, den Brand einzudämmen. Bislang habe sich der Brand noch nicht ausgeweitet, sagte Engel.
Die Arbeiten werden erschwert, weil das Gebiet kampfmittelbelastet ist. Ein Polizeihubschrauber fliegt mit einer Wärmebildkamera zur Lageerkundung über das Gebiet. Eingesetzt werden solle auch ein neues Pumpensystem, um das Wasser auf die Fläche zu bringen.
Derzeit seien 20 Löschfahrzeuge und etwa 80 Einsatzkräfte vor Ort, um den Brand zu löschen. Auch zwei Löschhubschrauber der Bundespolizei seien im Einsatz, wie der RBB berichtet. Am Mittag sei vom zuständigen Landkreis Dahme-Spreewald eine Großschadenslage festgestellt worden. Dies ermöglicht, weitere Einsatzkräfte hinzuzuziehen.
Viel Restmunition in Brandenburg
Auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz in der Lieberoser Heide loderte zuletzt Ende Juni 2019 ein Feuer auf 100 Hektar. Die Gefahr von Bränden dort bleibt bei der großen Trockenheit und den derzeitigen Temperaturen hoch.
Brandenburg hat den größten Anteil an munitionsbelasteten Gebieten in Deutschland. Es gibt Konversionsflächen - Gebiete, die vom Abzug der russischen Truppen belastet sind - sowie einst militärisch genutzte Flächen. Auf 350.000 Hektar werden immer noch Kampfmittel aus dem Zweiten Weltkrieg vermutet.
Quelle: ntv.de, jug/dpa