Rauchwolke über BerlinLöscharbeiten in Asia-Center dauern an

Die Flammen des Feuers auf dem Areal des Dong-Xuan-Centers in Berlin-Lichtenberg sind inzwischen unter Kontrolle, am späten Abend sind aber immer noch 30 Feuerwehrkräfte im Einsatz. Dass auch eine zweite, benachbarte Halle den Flammen gänzlich zum Opfer fällt, konnte verhindert werden.
Das Löschen des Großbrandes im Asia-Einkaufszentrum in Berlin-Lichtenberg dauert voraussichtlich noch bis etwa Freitagmittag. Zwar waren die Flammen am Abend unter Kontrolle, es seien aber noch Restlöscharbeiten nötig, sagte ein Feuerwehrsprecher in der Nacht. Erst 2016 hatte auf dem Areal des Dong-Xuan-Centers ein Feuer vergleichbaren Ausmaßes gewütet und einen Millionenschaden angerichtet.
Mit bis zu 200 Kräften war die Feuerwehr am Donnerstag im Einsatz - am späten Abend waren es noch 30, wie der Sprecher sagte. Laut Feuerwehr konnte verhindert werden, dass auch eine zweite, benachbarte Halle den Flammen gänzlich zum Opfer fällt. Das Feuer brach ersten Erkenntnissen zufolge in einem Container aus und griff dann auf die Lagerhalle über, in der noch Stunden später die Flammen loderten. "Vollbrand", nennt das die Feuerwehr. 5000 Quadratmeter waren den Angaben zufolge betroffen.
e Was in dem Gebäude am Rande des früheren Industriegeländes gelagert wurde, war zunächst nicht bekannt. Dass sich Menschen darin aufgehalten haben könnten, hielten die Feuerwehrleute für unwahrscheinlich - ausschließen konnten sie es wegen des Einsatzes nur von außen aber nicht.
Der Brand war auch aus einiger Entfernung zu sehen: Fotos, die im Zentrum Berlins aufgenommen wurden, zeigten eine tiefschwarze Rauchsäule, die in den Himmel stieg. Am Abend war der Rauch dann deutlich schwächer geworden und die Warnungen an die Bevölkerung wurden aufgehoben.
Betrieb am Nachmittag kommt weitgehend zum Erliegen
Die Versorgung mit Löschwasser beschrieb die Feuerwehr aufgrund der Lage der Hydranten als problematisch. Die Einsatzkräfte mussten über relativ weite Strecken Schläuche verlegen. Anwohner wurden gebeten, wegen des Rauchs Fenster und Türen zu schließen. Ersten Messungen zufolge bestand laut Feuerwehr aber keine Gefahr für die Gesundheit. Die Ursache für den Brand war zunächst noch völlig unklar - Voraussetzung für Ermittlungen sei ein Betreten der Halle, hieß es. Ein Abschnitt der Herzbergstraße wurde für den Verkehr gesperrt.
Nach Angaben der Berliner Verkehrsbetriebe kam es auch zu Unterbrechungen bei den Tram-Linien M8 und 21. Im Dong-Xuan-Center selbst kam der Betrieb am Nachmittag weitgehend zum Erliegen. Es ist mit seinen Restaurants, Friseuren und Nagelstudios auch bei Berlin-Touristen beliebt. Vor allem Händler vietnamesischer Herkunft verkaufen dort ihre Waren, darunter Kleidung, Schuhe und Haushaltsbedarf.
Der Einsatz erinnert an einen Großbrand am gleichen Ort vor rund drei Jahren. Im Mai 2016 brannte eine Lagerhalle auf dem Gelände nieder. Verletzt wurde niemand. Der Schaden wurde auf drei Millionen Euro geschätzt. 150 Feuerwehrleute waren damals im Einsatz und hatten zunächst größere Probleme bei der Versorgung mit Löschwasser. Mehrere Hydranten vor Ort funktionierten nicht. Ein Prozess gegen einen Bauarbeiter, der 2018 wegen fahrlässiger Brandstiftung angeklagt worden war, endete mit einem Freispruch. Die Ermittlungsbehörden hatten Funkenflug bei Schweißarbeiten als Brandursache vermutet.