Der 17-Jährige, der einen Jungen aus dem zehnten Stockwerk eines Londoner Museums geworfen hat, soll laut einem Medienbericht psychisch krank sein. Demnach darf er normalerweise gar nicht ohne Betreuung unterwegs sein.

Der Jugendliche, der einen Sechsjährigen vom zehnten Stock der Tate Modern in London geworfen haben soll, wird laut Polizei heute vor einem Jugendgericht erscheinen. Außerdem berichtet die britische Zeitung "Sun", dass der 17-Jährige psychisch krank sei und an Schizophrenie leide. Er soll auch zu Gewaltattacken tendieren.

Laut einem früheren Betreuer darf der Jugendliche Ausflüge nur in Begleitung von zwei Mitarbeitern machen. "Es muss an diesem Tage im Tate etwas fürchterlich schief gegangen sein, weil er normalerweise begleitet wird", berichtet der Mann, der anonym bleibt, der "Sun". Seiner Meinung nach sei der Jugendliche ein "sehr schwieriger Patient".

Der kleine Junge überlebte den Sturz von der Aussichtsplattform des Museums am Sonntag schwer verletzt. Laut Polizeimitteilung ist sein Zustand weiter "stabil, aber kritisch". Der Vorfall wird laut Ermittler John Massey als Einzelfall betrachtet. Ein bestimmtes oder offenkundiges Motiv sei bislang nicht erkennbar. Bei dem Kind handelt es sich um einen Franzosen, der mit seiner Familie das Museum für zeitgenössische Kunst im Zentrum Londons besuchte.

Opfer und Täter kannten sich offenbar nicht. Nach Angaben von "MailOnline" soll der Jugendliche vor der Tat mehrere Kinder beobachtet haben. Die Polizei bat die Bevölkerung um weitere Hinweise, falls ein junger Mann mit seltsamem oder verdächtigem Verhalten vor der Tat im Museums-Umfeld beobachtet wurde. Wie die Zeugin Nancy Barnfield der "Sun" berichtet, soll der Jugendliche die ganze Zeit die Hände hinter dem Körper gehalten und sich umgeschaut haben.

Die Aussichtsplattform der Tate Modern soll noch länger gesperrt bleiben. Das Museum gehört zu den weltweit größten für zeitgenössische Kunst. Es war 2018 mit rund 5,9 Millionen Besuchern die beliebteste Touristenattraktion Großbritanniens.