"Der unfassbare Verlust" Lufthansa schaltet ganzseitige Traueranzeige
28.03.2015, 10:26 Uhr
Mit ganzseitigen Traueranzeigen gedenken Lufthansa und Germanwings der Opfer des Flugzeugabsturzes in Frankreich. Dort geht indes auch am fünften Tag die Suche nach den Opfern weiter.
Mit ganzseitigen Anzeigen in großen deutschen Tageszeitungen haben die Lufthansa und ihre Tochter Germanwings den Hinterbliebenen der Absturzopfer ihre Anteilnahme bekundet. "Der unfassbare Verlust von 150 Menschenleben erfüllt uns mit tiefster Trauer. Unser aufrichtiges Beileid, unsere Gedanken und Gebete gelten allen Angehörigen und Freunden unserer Gäste und Kollegen", hieß es in der Anzeige.
Zugleich dankten Lufthansa und Germanwings den "vielen tausenden von Helfern" aus zahlreichen Ländern. Unterzeichnet ist die Anzeige von Lufthansa-Chef Carsten Spohr und Germanwings-Chef Thomas Winkelmann.
Unterdessen geht in den französischen Alpen die Suche nach Opfern des Germanwings-Absturzes weiter. Bilder des französischen Fernsehens zeigen, wie Hubschrauber erneut in den Einsatz flogen. Die Retter konzentrieren sich neben der Bergung und Identifizierung der Leichen weiter auf die Sicherung der Unfallstelle in dem schwierigen Gelände. In der Nähe der Absturzstelle in Frankreich eröffnet Germanwings an diesem Samstag ein Betreuungszentrum für Angehörige.
Rechtsmediziner arbeiten bereits an der Identifizierung der sterblichen Überreste, die schon ins Tal gebracht wurden. Weiter gesucht wird nach dem zweiten Flugschreiber des Airbus der Lufthansa-Tochter Germanwings. Er soll weitere Erkenntnisse zum Geschehen im Cockpit vor dem Absturz liefern.
Im Kölner Dom soll am 17. April mit einem Gottesdienst und einem staatlichen Trauerakt der Opfer des Flugzeugabsturzes vom vergangenen Dienstag gedacht werden. Erwartet werden dazu neben Bundespräsident Joachim Gauck und Bundeskanzlerin Angela Merkel auch Vertreter aus Frankreich, Spanien und anderen Ländern, aus denen die Opfer der Flugkatastrophe stammten. Auch für die Bevölkerung soll es die Möglichkeit geben, an der Trauerfeier im Dom teilzunehmen, wie NRW-Regierungssprecher Thomas Breustedt bestätigte. Eine Uhrzeit stehe noch nicht fest.
Erkrankung verheimlicht
Am Freitag war bekanntgeworden, dass der Copilot des abgestürzten Airbus nach Erkenntnissen der Ermittler vor seinem Arbeitgeber Germanwings eine Erkrankung verheimlicht hat. Der 27-Jährige steht im Verdacht, auf Flug 4U 9525 den Piloten aus dem Cockpit ausgesperrt und die Maschine mit 150 Menschen an Bord mit voller Absicht auf Todeskurs gebracht zu haben.
Inzwischen entdeckten die Fahnder bei dem 27-Jährigen zu Hause "zerrissene, aktuelle und auch den Tattag umfassende Krankschreibungen", wie die Staatsanwaltschaft Düsseldorf am Freitag mitteilte. Ein Abschiedsbrief oder ein Bekennerschreiben wurden nicht gefunden.
Ermittler hatten am Donnerstag zwei Wohnungen des Mannes durchsucht, der aus Montabaur bei Koblenz stammte und seit 2013 als Copilot für Germanwings flog. Über die Art der Erkrankung wurde nichts mitgeteilt, die Ermittler hatten aber nach Hinweisen auf ein psychisches Leiden gesucht.
Quelle: ntv.de, ghö/dpa