Panorama

Verdacht der Brandstiftung bei Athen Männer nach Waldbränden festgenommen

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In Griechenland spielen sich dramatische Szenen ab: Flammen zerstören Häuser und Waldgebiete. Wegen starker Winde bleiben die Feuer eine Gefahr. War Brandstiftung die Ursache dafür? Die Athener Polizei nimmt zumindest zwei Männer fest.

Die griechische Polizei hat wegen eines Waldbrands am Rande von Athen zwei Menschen unter dem Verdacht der Brandstiftung festgenommen. Die beiden 58 und 67 Jahre alten Männer, ein Grieche und ein Bulgare, sollten der Staatsanwaltschaft überstellt werden.

Die Bienenzüchter hatten offenbar Feuer an ihren Bienenstöcken gelegt, um die Insekten auszuräuchern und Honig ernten zu können. Die Staatsanwaltschaft muss nun entscheiden, ob Ermittlungen wegen Brandstiftung aufgenommen werden.

Im Nordosten der griechischen Hauptstadt wurde zudem laut Polizei eine verkohlte Leiche gefunden. Deren Identität konnte bisher nicht geklärt werden. Vermutungen, dass es sich um einen 47-jährigen Polizisten handelte, der von einem Spaziergang am Freitag nicht zurückgekommen war, wurden zunächst nicht bestätigt.

Das Feuer war am Freitag auf dem Berg Hymettus nahe dem nordöstlichen Viertel Kareas ausgebrochen. Es breitete sich rasch aus und bedrohte drei weitere Bezirke, bevor es in der Nacht unter Kontrolle gebracht werden konnte. Die griechische Feuerwehr kontrolliert größtenteils auch die anderen Waldbrände in Griechenland, wie ein Sprecher mitteilte. Bewohnte Gebiete seien nicht mehr bedroht. Die Gefahr für ein Wiederaufflammen bleibt aber groß, da erneut starke Winde erwartet werden.

Frankreicht eilt zur Hilfe

Wie die Feuerwehr mitteilte, waren landesweit binnen weniger Stunden 59 Brände ausgebrochen. Die größten davon loderten im Osten der Hauptstadt Athen und auf dem Süden der Halbinsel Peloponnes. Frankreich reagierte sofort auf einen Hilferuf aus Athen und entsandte zwei Löschflugzeuge und ein Aufklärungsflugzeug. In Athen wird nach Angaben der Polizei ein 47-Jähriger Mann vermisst. Er habe an den Löscharbeiten auf dem Berg Imittos im Osten der griechischen Hauptstadt teilgenommen und habe sich seit Freitag nicht mehr bei seiner Familie gemeldet, berichtete der griechische Rundfunk.

Das griechische Fernsehen zeigte Videos aus der südgriechischen Kleinstadt Neapolis. Die Flammen haben dort mehrere Häuser und Autos zerstört. Zudem seien nach ersten Schätzungen der Stadtbehörden Hunderte Nutz- und Wildtiere verendet und Tausende Bäume, vor allem Oliven- und Orangenpflanzungen, verbrannt.

Dramatische Rettungsaktion

In einem anderen Bericht wurde das dramatische Manöver des Piloten eines Löschhubschraubers gezeigt, um einen Absturz abzuwenden. Der Hubschrauber wurde von starken Feuersturm-Winden beim Versuch erfasst, Wasser in der Nähe einer von den Flammen bedrohten Tankstelle nahe der Stadt Neapolis auf der Halbinsel Peloponnes abzuwerfen. Der Hubschrauber wurde von den Sturmwinden nach unten gedrückt und geriet ins Trudeln. Regelrecht in letzter Sekunde warf der Pilot die Wasserladung ab. Der Hubschrauber gewann wieder an Höhe und konnte stabilisiert werden, wie in dem Video zu sehen ist.

In Athen konnten Tierfreunde Dutzende Hunde und andere Tiere im letzen Moment aus einem Tierheim in Ostathen retten. Tierschützer bedankten sich bei allen Autofahrern, die angehalten und Tiere in ihre Wagen geladen hatten, um sie in Sicherheit zu bringen.

Quelle: ntv.de, jgu/dpa/afp

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