Bürgermeister reagiert betroffen Männergruppe greift jüdisches Paar in Venedig an
11.09.2025, 16:54 Uhr Artikel anhören
Der Vorfall ereignete sich in der Nähe der Rialto-Brücke.
(Foto: IMAGO/NurPhoto)
Seit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel und dem damit verbundenen Beginn der israelischen Militäroperation im Gazastreifen gibt es weltweit verstärkt antisemitische Vorfälle. Nun wird ein Paar an einem Touristen-Hotspot in Venedig attackiert. Der Bürgermeister solidarisiert sich mit den Opfern.
Beim Urlaub in Venedig ist ein jüdisches Touristenpaar von einer Gruppe junger Männer angegriffen worden. Die Israelin und der US-Amerikaner wurden nachts in der Nähe der Rialto-Brücke von etwa zehn Männern angehalten, die "Free Palestine" ("Befreit Palästina") riefen. Der Amerikaner wurde nach Medienberichten geohrfeigt. Seine Begleiterin sei durch eine Glasflasche am Knöchel verletzt worden.
Die Staatsanwaltschaft ermittelt. Die Stadtverwaltung verurteilte den Vorfall als "antisemitischen Angriff". "Wir dürfen nicht zulassen, dass Intoleranz und Hass in unsere Gassen Einzug halten", hieß es in einer Erklärung.
Nach italienischen Medienberichten handelt es sich bei den Angreifern mehrheitlich um Männer mit nordafrikanischen Wurzeln. Aus der Gruppe sei auch ein Hund auf das jüdische Paar gehetzt worden. Das Paar soll demnach durch seine Kleidung als Juden identifizierbar gewesen sein.
Bürgermeister Luigi Brugnaro äußerte sich bestürzt. "Ich bekunde meine volle Solidarität mit den betroffenen Personen und der jüdischen Gemeinde und bekräftige, dass Venedig niemals irgendeine Form von Hass oder Diskriminierung tolerieren wird."
Die Angreifer flüchteten nach der Tat, wurden aber kurz darauf von der Polizei angehalten. Die Beamten stellten bei einigen auch die Personalien fest. Der Angriff ereignete sich in der Strada Nova, einer der zentralen Straßen von Venedig, in der Nähe des alten jüdischen Viertels. Die Lagunenstadt ist in Europa eines der beliebtesten Ziele amerikanischer Touristen.
Quelle: ntv.de, rog/dpa