Panorama

Dramatische Lage in Österreich Mann bei Erdrutsch ums Leben gekommen

Dieses Haus in Bad Kleinkirchheim wurde von einem Erdrutsch getroffen.

Dieses Haus in Bad Kleinkirchheim wurde von einem Erdrutsch getroffen.

(Foto: dpa)

In einigen österreichischen Bundesländern ist die Lage nach starken Regen- und Schneefällen weiterhin gefährlich. In Kärnten etwa begraben Schlamm- und Gerölllawinen mehrere Straßen unter sich. Woanders werden Häuser durch Hochwasser und Erdrutsche zerstört.

Heftige Schneefälle, Schlammlawinen und Hochwasser sorgen in Österreich weiter für Chaos. In Bad Kleinkirchheim im österreichischen Bundesland Kärnten zerstörte ein Erdrutsch ein Haus teilweise. Der 80 Jahre alte Bewohner kam ums Leben. "Er wurde von den Erdmassen begraben", sagte der Bürgermeister von Bad Kleinkirchheim, Matthias Krenn, der "Kleinen Zeitung".

In gleich mehreren Orten in Kärnten wurde Zivilschutzalarm ausgelöst, wie die österreichische Nachrichtenagentur APA berichtete. Ganze Ortsteile der Gemeinden Flattach, Obervellach, Reißeck und Mallnitz mussten evakuiert werden. Im Stubaital waren rund 250 Menschen von der Außenwelt abgeschnitten. In Bad Gastein im Bundesland Salzburg zerstörte eine Schlammlawine zwei Wohnhäuser.

Schlamm- und Gerölllawinen begruben in Kärnten mehrere Straßen unter sich. In Dellach im Drautal mussten vier Häuser wegen Erdrutschen evakuiert werden. Eine Gerölllawine brachte die Wand eines unbewohnten Hauses zum Einsturz.

Im Kärntner Gurktal erreichte der Hochwasserpegel der Gurk seinen höchsten Stand seit 30 Jahren, wie APA unter Berufung auf die Feuerwehr berichtete. Mehrere Familien mussten ihre Häuser verlassen. In dem Ort Straßburg wurde ein Haus komplett überflutet. Die Behörden beriefen einen Krisenstab ein.

Mehrere Ortschaften um den Kurort Mallnitz waren von der Außenwelt abgeschnitten, Straßen waren wegen Überschwemmungen und Geröll nicht befahrbar. Angesichts weiterer drohender Lawinengänge riefen die Behörden die Bewohner auf, in ihren Häusern zu bleiben.

Laut APA rückte die Feuerwehr in Kärnten zwischen Sonntag und Montag mehr als tausend Mal aus, allein 162 Mal in der vergangenen Nacht. Zwei Menschen in dem Bundesland wurden bislang verletzt, darunter ein Feuerwehrmann.

Schlammlawine zerstört Einfamilienhaus

Bad Gastein: Im Ortsteil Badbruck ist in der Nacht zu Montag eine Schlammlawine auf zwei Wohnhäuser niedergegangen.

Bad Gastein: Im Ortsteil Badbruck ist in der Nacht zu Montag eine Schlammlawine auf zwei Wohnhäuser niedergegangen.

(Foto: dpa)

Auch im benachbarten Bundesland Salzburg spitzte sich die Lage in der Nacht zu. Zu dramatischen Szenen kam es in Bad Gastein, wo eine Schlammlawine gegen Mitternacht auf ein Einfamilienhaus abging. Das Haus wurde vollkommen zerstört und auf ein darunterliegendes Haus geschoben. In beiden Gebäuden wurde jeweils eine Frau verschüttet; beide konnten lebend von der Feuerwehr geborgen werden.

Auch in Stadl-Predlitz mussten am Sonntagabend wegen drohender Erdrutsche und Überflutungen rund 50 Menschen ihre Häuser verlassen. Die rund tausend Einwohner zählende Gemeinde in der Steiermark wurde zum Katastrophengebiet erklärt.

In Osttirol entspannte sich unterdessen die Lage. Die Rettungskräfte konnten zu zahlreichen Erkundungsflügen starten, wie APA unter Berufung auf Behördenangaben berichtete. Auch die Stromversorgung in der Region stabilisierte sich. Rund 1900 Haushalte sind aber weiter ohne Strom.

Von der Außenwelt abgeschnitten

Wegen eines Lawinenabgangs in der Nähe der Talstation der Stubaier Gletscherbahnen sind noch etwa 250 Gäste und Mitarbeiter der Gletscherbahn im hinteren Stubaital eingeschlossen. Sie hatten die Nacht im Hotel bei der Talstation und in weiteren Räumlichkeiten der Stubaier Gletscherbahn verbringen müssen. Das Land Tirol teilte mit, es werde im Laufe des Tages über die weitere Vorgehensweise entscheiden.

Für Osttirol, die südlichen Ötztaler Alpen, die Brennerregion und die südlichen Stubaier Alpen bis zum Zillertaler Hauptkamm gilt weiter die zweithöchste Lawinenwarnstufe 4. Die Behörden rieten deshalb dringend davon ab, sich abseits gesicherter Skipisten und im Wald aufzuhalten.

Quelle: ntv.de, hul/dpa/AFP

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