Bei Polizeikontrolle in Berlin Mann flüchtet und lässt Sprengstofftasche zurück
30.10.2024, 23:41 Uhr Artikel anhören
Die Polizeikontrolle fand am S-Bahnhof Neukölln statt. (Archivbild)
(Foto: picture alliance / Geisler-Fotopress)
Möglicherweise haben Polizisten in Berlin-Neukölln einen Terroranschlag vereitelt. Bei einer Personenkontrolle flieht ein Verdächtiger und lässt eine Tasche zurück. Darin finden Ermittler eine hochexplosive Substanz, die kontrolliert gesprengt wird. Von dem Mann fehlt noch jede Spur.
Ein Mann mit Sprengstoff hat in Berlin einen Großeinsatz der Polizei ausgelöst. Bundespolizisten wollten den Mann am S-Bahnhof Neukölln gegen 15.30 Uhr kontrollieren, wie die Polizei auf X mitteilte. Dieser sei jedoch geflüchtet und habe eine Tasche zurückgelassen. Darin sei Sprengstoff gewesen.
Die Bundespolizisten brachten den explosiven Fund zu einer Parkanlage in der Nähe, wie eine Polizeisprecherin sagte. Berliner Polizisten sperrten den Bereich am späten Nachmittag weiträumig ab. Am Abend wurde der Fund von Experten gesprengt, wie die Sprecherin sagte. Für Anwohner habe keine Gefahr bestanden. Nach dem Mann wird nach Angaben der Sprecherin gefahndet.
Die Hintergründe des Vorfalls sind nach Angaben der Polizei noch unklar. Es werde in alle Richtungen ermittelt. Bislang gebe es keine Anhaltspunkte dafür, dass möglicherweise ein geplanter Terroranschlag vereitelt worden sei. Gleichwohl wurde auch der für politisch motivierte Taten zuständige Staatsschutz vom Landeskriminalamt hinzugezogen.
Bericht: Hochexplosive Substanz
Nach Informationen der "B.Z." soll es sich bei dem gefundenen Sprengstoff um eine hochexplosive Substanz gehandelt haben. Die Substanz müsse noch genauer untersucht werden, hieß es dazu von der Polizeisprecherin. Wegen der bestehenden Gefahr sei der Fund jedoch vor Ort gesprengt worden. Laut "B.Z." hoben Feuerwehrleute dafür mehrere Löcher aus, um die verdächtigen Substanzen dort kontrolliert sprengen zu lassen. Die Detonation sei mehrere Hundert Meter weit zu hören gewesen, schrieb das Blatt.
Die Fahndung nach dem Verdächtigen dauert an, eine Beschreibung wurde noch nicht veröffentlicht. Es wird in Ermittlerkreisen nicht ausgeschlossen, dass der Mann einen Sprengsatz an einem bestimmten Ort platzieren wollte.
Ein Beamter sagte am Abend der "Bild"-Zeitung: "Es sieht so aus, als wenn hier ein Anschlag verhindert wurde. Wäre dieser Sprengsatz im Nahbereich einer Menschengruppe hochgegangen, dann hätte es dramatische Folgen gehabt." Neukölln gehört zu den Gebieten in der Hauptstadt, in denen die Polizei verdachtsunabhängig Personen kontrollieren kann.
Quelle: ntv.de, mau/dpa