Panorama

Streit um langsames InternetMann muss nach Axt-Angriff in Psychatrie

11.10.2017, 12:47 Uhr
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Die Attacke wertete das Gericht als versuchten Totschlag, die Staatsanwältin plädierte für versuchten Mord. (Foto: imago)

Ein Familienstreit, der völlig eskaliert: Ein 19-Jähriger greift seine Mutter mit einer Axt am Kopf an und sticht seinem Vater mit einem Messer in den Bauch. Wegen seiner schweren Persönlichkeits- und Bewusstseinsstörung schickt ihn ein Gericht nun in die Psychatrie.

Weil er seine Eltern mit einer Axt- und Messerattacke lebensgefährlich verletzt hat, muss ein 19-Jähriger dauerhaft in die Psychiatrie. Die Jugendkammer des Kieler Landgerichts sah es als erwiesen an, dass der junge Mann versucht hat, seine Eltern aus Wut und Hass zu töten. Auslöser war offenbar ein Streit mit seinem Bruder über das zu langsame Internet.

Der Angeklagte sei aufgrund einer schweren Persönlichkeits- und Bewusstseinsstörung zur Tatzeit nur vermindert steuerungs- und schuldfähig gewesen, sagte der Vorsitzende Richter Stefan Becker. Die Gewaltattacken wertete das Gericht als versuchten Totschlag, die Staatsanwältin dagegen hatte sie als versuchten Mord eingestuft.

Der junge Mann aus dem Kreis Segeberg in Schleswig-Holstein griff nach Feststellungen des Gerichts am 20. März seine Mutter in der Küche hinterrücks mit einer Axt an und verletzte sie lebensgefährlich am Kopf. Ein weiterer Axthieb traf den Bruder ins Bein. Ihm und dem Vater gelang es schließlich, den 19-Jährigen in dessen Zimmer einzusperren. Dabei stach der Sohn noch mehrfach mit einem Messer in Brust und Bauch seines Vaters und verletzte auch diesen lebensgefährlich. Die Eltern mussten notoperiert werden.

Quelle: ftü/dpa

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