Unbemerkte Tollwut Mann stirbt nach Fledermausbiss
28.09.2024, 10:27 Uhr Artikel anhören
Der Mann hat den Biss vermutlich nicht bemerkt.
(Foto: IMAGO/blickwinkel)
Weltweit sterben jährlich Tausende Menschen an Tollwut. In den USA kommen Todesfälle durch die Krankheit sehr selten vor. Nun stellt die US-Seuchenkontrollbehörde einen Zusammenhang zwischen dem Tod eines Mannes und dem Biss einer Fledermaus her.
In den USA ist ein Mensch nach dem Biss einer Fledermaus an Tollwut gestorben. Das Opfer sei über 65 Jahre alt gewesen und im Juli im Westen des Staates Minnesota gebissen worden, teilte das dortige Gesundheitsministerium mit.
Die US-Seuchenkontrollbehörde habe die Diagnose vor einer Woche bestätigt. Man sei noch dabei, herauszufinden, ob weitere Menschen dem Erreger ausgesetzt waren. Eine Gefahr für die Öffentlichkeit bestehe aber nicht. Todesfälle durch die Tollwut sind in den USA sehr selten, pro Jahr gibt es weniger als zehn. Etwa 70 Prozent der Infektionen werden auf den Kontakt mit Fledermäusen zurückgeführt.
Tollwut tritt bei Tieren und Menschen auf. Sie wird durch ein Virus verursacht, das in das zentrale Nervensystem eindringt. Unbehandelt verläuft die Krankheit fast immer tödlich. Das Ministerium erklärte, die Tollwut lasse sich zwar sehr wirksam behandeln, die Therapie müsse aber eingeleitet werden, bevor die Krankheitssymptome auftreten.
Impfempfehlung für bestimmte Gebiete
Der jetzige Fall mache deutlich, wie wichtig es sei, Kontakt zu Fledermäusen zu vermeiden. Deren Zähne seien so winzig, dass ein Mensch den Biss möglicherweise gar nicht spüre und auch keine Spuren zu sehen seien.
Im Juli waren nach Angaben der Stadtverwaltung in der südafrikanischen Metropole Kapstadt acht Menschen von tollwütigen Robben gebissen worden. Es handelte sich um den weltweit ersten nachgewiesenen Ausbruch von Tollwut bei mehreren Meeressäugern.
Die Ständige Impfkommission (STIKO) in Deutschland empfiehlt derzeit eine vorbeugende Tollwut-Impfung bei einer Reise in Gebiete, in denen die Tollwut verbreitet ist, wie beispielsweise Afrika. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts können verschiedene Säugetiere Tollwutviren in sich tragen, darunter in erster Linie Hunde, Füchse und Fledermäuse. Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sterben weltweit jährlich rund 59.000 Menschen an Tollwut, wobei die Dunkelziffer in Afrika und Asien erheblich höher sein soll.
Quelle: ntv.de, sba/AP