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Opfer war später getötetes Kind Mann wegen Vergewaltigung von Zehnjähriger vor Gericht

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Der Tod des Kindes hatte bundesweit Entsetzen ausgelöst und auch die Vergewaltigung ans Licht gebracht.

Der Tod des Kindes hatte bundesweit Entsetzen ausgelöst und auch die Vergewaltigung ans Licht gebracht.

(Foto: Daniel Vogl/dpa)

Im Frühjahr 2023 wird eine Zehnjährige in einem Kinderheim getötet. Die Ermittlungen in dem Fall bringen an den Tag, dass das Kind zuvor vergewaltigt worden war. Dafür muss sich nun ein 25-Jähriger verantworten. Im Zeugenstand auch das Kind, das das Mädchen tötete.

Der Tod eines zehnjährigen Mädchens in einem Kinderheim in Oberfranken hat im Frühjahr 2023 weit über die Region hinaus Entsetzen ausgelöst. Nun beginnt vor dem Landgericht Hof der Prozess gegen einen 25-Jährigen wegen Vergewaltigung. Ein damals Elfjähriger, der das Mädchen getötet haben soll, wird vor Gericht als Zeuge aussagen. Er kann aufgrund seines Alters strafrechtlich nicht verfolgt werden.

Die Zehnjährige war am Morgen des 4. April 2023 tot in einem Bett des Kinder- und Jugendheims in Wunsiedel gefunden worden. Die Ermittlungen einer 40-köpfigen Sonderkommission der Polizei ergaben, dass der Angeklagte in der Nacht auf den 4. April durch ein offenstehendes Fenster in das Heim gelangt war. Dort wollte er demnach Wertgegenstände stehlen. Im Heim soll der Mann auf den Elfjährigen getroffen sein und sich vor ihm selbst befriedigt haben. Das zehn Jahre alte Mädchen soll der Mann später vergewaltigt haben, bevor er das Kinderheim wieder verließ.

Im Laufe der Nacht soll es laut den Ermittlungen dann zu einem Streit zwischen dem Elfjährigen und dem Mädchen gekommen sein, bei dem der Junge das Mädchen stranguliert haben soll. Der mittlerweile zwölf Jahre alte Junge ist in dem Prozess als Zeuge geladen und wird zudem von einem Anwalt als Nebenkläger vertreten. Er gilt wegen des mutmaßlichen Sexualdelikts als Geschädigter, wie ein Sprecher des Landgerichts mitteilte. Auch die Eltern des getöteten Mädchens haben sich als Nebenkläger dem Verfahren angeschlossen.

Zusammenhang mit späterer Tat?

Dem Angeklagten wirft die Staatsanwaltschaft ferner fünf Einbrüche zwischen Mai 2022 und April 2023 vor. Dabei soll der Deutsche unter anderem Baumaschinen im Wert von rund 16.000 Euro gestohlen haben. In einem Fall habe er zudem einen Brand gelegt, um seine Spuren zu verwischen. Der Angeklagte sitzt seit Ende April 2023 in Untersuchungshaft. Die ihm zur Last gelegten Taten hat er bei den Ermittlungen den Angaben nach zu einem großen Teil gestanden.

Für den Prozess vor einer Jugendkammer des Landgerichts sind nach Gerichtsangaben 39 Zeugen geladen, darunter ein Rechtsmediziner und ein Sachverständiger der forensischen Psychiatrie. Es sind neun Verhandlungstage bis Anfang März geplant.

Quelle: ntv.de, sba/dpa

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