Panorama

Prozessbeginn in HildesheimMann wollte Ex-Chef anzünden

08.08.2018, 18:54 Uhr
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Der Angeklagte zu Prozessbeginn. (Foto: dpa)

Der Verlust des Arbeitsplatzes animiert einen 42-Jährigen zu einer scheußlichen Tat. Weil er seinen ehemaligen Chef dafür verantwortlich macht, versucht er ihn, qualvoll zu töten. Der Mordversuch schlägt zum Glück fehl. Nun steht der Täter vor Gericht.

Weil er versucht haben soll, seinen früheren Vorgesetzten mit Benzin anzuzünden und qualvoll zu töten, steht ein 42-Jähriger vor dem Landgericht Hildesheim. Er muss sich wegen versuchten heimtückischen und grausamen Mordes und gefährlicher Körperverletzung verantworten.

Grund für die Tat soll gewesen sein, dass der 42-Jährige seinen ehemaligen Chef für den Verlust seiner Arbeit verantwortlich machte. "Es hat mich einfach vollkommen aus der Bahn geworfen", sagte der unter Alkohol- und Drogenproblemen leidende Angeklagte zu Prozessbeginn.

Er räumte das Geschehen ein, betonte aber, dass er nur das Auto seines Ex-Kollegen in Brand setzen wollte. Dem Opfer gelang es bei der Attacke im Februar, den Angreifer zu Boden zu bringen und zu Nachbarn zu flüchten. Der Mann wurde am Tatort festgenommen.

Nach Straftaten und Suchtproblemen schon im jugendlichen Alter war der in Gelsenkirchen geborene Angeklagte als 22-Jähriger in die türkische Heimat seiner Eltern abgeschoben und dort gleich zum Militärdienst verpflichtet worden. Anschließend arbeitete er im Tourismus in der Nähe von Antalya und ließ sich von seiner späteren Frau, einer deutschen Touristin, zur Rückkehr nach Deutschland überreden.

Nun sei sein wichtigstes Ziel, wieder normal für seine Familie sorgen zu können, erklärte der Angeklagte, der das Unrecht seines Tuns einräumte. "Ich sitze zu Recht hier, ich habe Strafe verdient."

Quelle: wne/dpa

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