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Gericht spricht UrteilMann wollte Ex mit Zimtschnecke vergiften

08.07.2021, 16:38 Uhr
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Das Gericht kaufte dem Angeklagten nicht ab, dass er seine frühere Ehefrau nicht töten wollte. (Foto: dpa)

Mit einem präparierten Gebäck fügt ein Mann seiner von ihm getrennt lebenden Ehepartnerin schweren Schaden zu. Auch seine Schwiegermutter stirbt beinahe. Nun verurteilt ein Gericht den 39-Jährigen zu einer Haftstrafe.

Wegen versuchten Mordes mit einer vergifteten Zimtschnecke an seiner von ihm getrennten Ehefrau ist ein 39 Jahre alter Mann zu sechs Jahren und drei Monaten Haft verurteilt worden. Das Landgericht Nürnberg-Fürth sah in dem Fall einen klaren Mordversuch, wie ein Gerichtssprecher sagte. Demnach rettete die Frau nur, dass sie das Gebäck lediglich zur Hälfte aß. Hätte sie die Zimtschnecke ganz gegessen, wäre sie wohl gestorben.

Neben versuchten Mordes verurteilte das Gericht den Mann auch wegen gefährlicher Körperverletzung sowie wegen Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz. Er muss außerdem in eine Entziehungsanstalt. Die Staatsanwaltschaft hatte neun Jahre Haft gefordert, die Verteidigung hatte die Tötungsabsicht bestritten und nur eine Verurteilung wegen Körperverletzung gefordert.

Der Mann gab seiner von ihm getrennten Frau die Zimtschnecke, als er den gemeinsamen Sohn abholen wollte. Angeblich wollte er sich durch die Vergiftung mehr gemeinsame Zeit mit dem Kind verschaffen. Das Gericht sah die Mordabsicht auch deshalb, weil der Mann seine Frau anschließend allein ließ.

Die Frau war schwer erkrankt. Später aß auch noch die Mutter der Frau von der Schnecke - sie musste sogar im Krankenhaus künstlich beatmet werden und schwebte in Lebensgefahr.

Quelle: ntv.de, fzö/AFP/dpa

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