Panorama

Petition gegen Lockerung Maskenpflicht-Ende an Grundschulen sorgt Eltern

Laut Kinderärzte-Präsident Fischbach tragen Grundschüler weniger zum Infektionsgeschehen bei als Jugendliche und Erwachsene.

Laut Kinderärzte-Präsident Fischbach tragen Grundschüler weniger zum Infektionsgeschehen bei als Jugendliche und Erwachsene.

(Foto: picture alliance/dpa)

In Berlin müssen Grundschüler ab morgen keine Masken mehr im Unterricht tragen. Die Initiatorin einer Petition dagegen, fürchtet "eine Durchseuchung mit Ansage". Mehr als 1000 Unterzeichner haben sich ihr angeschlossen.

Vor dem Ende der Maskenpflicht im Unterricht an Berliner Grundschulen haben mehr als 1000 Menschen eine Petition gegen die Neuregelung unterschrieben. "Die Maske ist im Vergleich zu möglichen Schäden durch eine Infektion nur ein kleines Übel. In der Schule sind unsere Kinder unter 12 durch nichts anderes geschützt", sagte Initiatorin Julia A. Noack der DPA. Abstände seien quasi nicht einzuhalten, Dutzende Kinder säßen stundenlang gemeinsam in den Räumen. "Ohne Maske wird das eine Durchseuchung mit Ansage", kritisierte sie.

In Berliner Schulen wird von diesem Montag an die Maskenpflicht für Kinder bis zur sechsten Klasse aufgehoben. Weiterhin sollen alle Schulkinder zwei- bis dreimal pro Woche getestet werden. Auch andere Bundesländer wie beispielsweise Bayern oder das Saarland gehen ähnliche Schritte - andere erwägen diese. Bundesfamilienministerin Christine Lambrecht hatte die Lockerungen bei der Maskenpflicht an den Schulen begrüßt.

Auch Ärztevertreter sprachen sich gegen eine allgemeine Maskenpflicht für alle Schüler aus. Der Präsident des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte, Thomas Fischbach, sagte den Zeitungen der Funke Mediengruppe: "Ich halte eine generelle Fortsetzung einer Maskenpflicht in Schulen für unangemessen." Er sehe etwa keinen Grund, warum Grundschüler im Unterricht grundsätzlich weiterhin Maske tragen sollten, zumal sie erheblich weniger zum Infektionsgeschehen beitrügen als Jugendliche und Erwachsene. Die Entscheidung müsse sich jeweils an den Inzidenzwerten und am Lebensalter der Kinder ausrichten. Fischbach kritisierte, es könne nicht sein, dass den Jüngsten das Maskentragen "weiterhin von der Gesellschaft zugemutet wird, um auf diejenigen Rücksicht zu nehmen, die sich einer Impfung verweigern".

Für Kinder unter zwölf Jahren sind bislang noch keine Corona-Impfungen zugelassen. Jugendliche ab zwölf Jahren dürfen sich seit einigen Wochen impfen lassen. Die Inzidenz unter den 0-14-Jährigen ist aktuell knapp doppelt so hoch wie die der Gesamtbevölkerung.

Die Behauptung, Covid-19 sei für Kinder harmlos, sei so nicht haltbar, sagte Noack. "Was nicht richtig kommuniziert wird: Es gibt diese schweren Verläufe. Sie sind zwar seltener, zum Glück, aber dennoch gibt es sie", betonte sie. "Und vor allen Dingen können auch bei milden Verläufen nachweisbare gesundheitliche Folgeschäden auftreten, deren Ausmaß noch gar nicht absehbar ist."

Quelle: ntv.de, mbo/dpa

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