Panorama

Mindestens 37 ToteMassaker bei Gefängnisaufstand in Venezuela

17.08.2017, 06:57 Uhr
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Sondereinsatzkräfte müssen ein Gefängnis in Venezuela stürmen. (Foto: imago/Agencia EFE)

Die schlechte Versorgung in Venezuela macht sich auch in den Gefängnissen bemerkbar. In einer Strafanstalt meutern deshalb Häftlinge. Sondereinsatzkräfte stürmen das Gebäude. Die Folge sind viele Tote und Verletzte.

Bei einem Gefängnisaufruhr in Venezuela sind mindestens 37 Menschen getötet worden. Zu den Auseinandersetzungen kam es, nachdem das Gefängnis in Puerto Ayacucho von Spezialeinheiten gestürmt worden war. Das teilte der Gouverneur des Bundesstaates Amazonas, Liborio Guarulla, mit.

Guarulla sprach von einem "Massaker". Es soll auch 14 Verletzte unter den Sicherheitskräften geben. In der Haftanstalt rund 700 Kilometer südlich der Hauptstadt Caracas saßen 105 Häftlinge. Laut Zeugenberichten soll es zu wilden Schießereien zwischen Sicherheitskräften und Gefangenen gekommen sein, auch Militäreinheiten sollen beteiligt gewesen sein. In der Haftanstalt im Amazonasgebiet sollen die Gefangenen eigentlich maximal 48 Stunden präventiv einsitzen. Einige der Häftlinge seien aber schon seit Jahren dort gewesen, hieß es von einer Hilfsorganisation.

Die Sicherheitssituation in Venezuela ist extrem angespannt und auch die Lage in den Gefängnisse wegen der dramatischen Versorgungslage katastrophal. Immer wieder werden dort auch Waffen hineingeschmuggelt. Zuletzt kam es gehäuft zu Aufständen wegen der schlechten Lage, viele Häftlinge sind abgemagert. Die Opposition und Dutzende Staaten werfen dem sozialistischen Präsidenten Nicolás Maduro vor, das Land in eine Diktatur zu verwandeln.

Bei Protesten kamen seit Anfang April über 120 Menschen ums Leben, seit Tagen versuchen die Sicherheitskräfte mit noch mehr Repression Proteste zu unterdrücken. Eine von Maduro eingesetzte Verfassungsgebende Versammlung, die als übergeordnetes Staatsorgan das von der Opposition dominierte Parlament entmachtet hat, berät über neue Höchststrafen - demnach könnten für schwere Verbrechen und "Vaterlandsverrat" künftig bis zu 50 Jahre Gefängnis drohen.

Quelle: mba/AFP/dpa

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