Beim Filmfestival in Cannes wird am Abend die Goldene Palme für den besten Film verliehen. Vorher müssen die Organisatoren jedoch einen großen Stromausfall bewältigen. Gleich 160.000 Haushalte in Südfrankreich sind betroffen. Die Polizei vermutet Absicht.

Vor der großen Abschluss-Gala beim Filmfestival in Cannes ist es in Südfrankreich zu einem massiven Stromausfall gekommen. 160.000 Haushalte im Südosten Frankreichs waren betroffen, wie der Stromnetzbetreiber RTE und die Behörden mitteilten. Nach Angaben der Organisatoren soll die Verleihung der Preise beim Filmfestival am Samstagabend in Cannes aber wie geplant über die Bühne gehen: Das Filmfest verfügt über eine eigene Stromversorgung.

Der Polizei zufolge wurde der Stromausfall absichtlich herbeigeführt. Ein Brand an einer Hochspannungsleitung in Tanneron im Département Var sei wahrscheinlich vorsätzlich gelegt worden, heißt es.

"Der Westen des Départements Alpes-Maritimes ist von einer großen Panne bei der Stromversorgung betroffen", gab die Präfektur auf X bekannt. Demnach waren vor allem Cannes und umliegende Orte betroffen.

Vorführungen im "Cineum" unterbrochen

Die Organisatoren des berühmten Filmfestivals gaben bekannt, dass man auf eine "unabhängige Stromversorgung umgestellt" habe, wodurch alle Veranstaltungen und Vorführungen beibehalten werden könnten - "einschließlich der Abschlusszeremonie" am Abend. Allerdings wurden die Filmvorführungen im "Cineum", einem Multiplex-Kino, das außerhalb des Zentrums liegt, unterbrochen.

Unterhaltung 21.05.25

Ehrung für sein Lebenswerk Kevin Spacey spricht sich gegen Cancel Culture aus

Bei dem Filmfestival wird ab 19 Uhr die Goldene Palme für den besten Film verlieren. Zu den Favoriten zählen Streifen des Iraners Jafar Panahi und des Brasilianers Kleber Mendonça Filho. Auch die Berliner Regisseurin Mascha Schilinski hat für ihren Film "In die Sonne schauen" gute Kritiken bekommen. Die Jury unter Vorsitz der französischen Schauspielerin Juliette Binoche muss sich zwischen 22 Filmen entscheiden.

Das Festival an der Côte d'Azur schlug in diesem Jahr häufig den Bogen zu aktuellen Konflikten in der Ukraine und im Nahen Osten.