Panorama

Behörden warnen vor Flutgefahren "Matthew" erreicht South Carolina

Die Wucht von Matthew lässt Bäume einfach umkippen, wie hier in Hilton Head.

Die Wucht von Matthew lässt Bäume einfach umkippen, wie hier in Hilton Head.

(Foto: AP)

In Florida können die Menschen aufatmen. In South Carolina dagegen wütet Hurrikan "Matthew" weiter. Die Behörden befürchten Überschwemmungen und warnen die Bevölkerung davor, sich in Küstennähe zu begeben.

Mit Sturmfluten und starken Windböen zieht Hurrikan "Matthew" weiter an der Südostküste der USA entlang. Am frühen Samstagmorgen (Ortszeit) erreichte der nördliche Rand des Sturmauges Hilton Head Island und Pritchards Island im US-Bundesstaat South Carolina, wie das Hurrikan-Zentrum NHC meldete. Auch der südliche Nachbarstaat Georgia wurde getroffen.

Innerhalb der kommenden 36 Stunden könne es in beiden Staaten zu lebensbedrohlichen Überschwemmungen kommen, warnte das NHC. Der örtliche Wetterdienst meldete gebietsweise Wasserstände von bis zu drei Metern Höhe. In der Hafenstadt Charleston wurden zahlreiche Straßen gesperrt. Der Katastrophenschutz warnte die Bevölkerung auf Facebook, sich nicht in Küstennähe zu begeben. Hunderte von Flügen wurden gestrichen. Die Einwohner im nördlichen Nachbarstaat North Carolina bangen nun, dass auch sie bald von den Wassermassen erreicht werden.

Florida hatte Glück

Zuvor war "Matthew" knapp an Florida vorbeigeschrammt und nach Norden weiter gezogen. Insgesamt verließen zwei Millionen Menschen in mehreren Bundesstaaten vorsichtshalber ihre Häuser. In Florida, Georgia und South Carolina hatten Medienberichten zufolge mehr als 1,3 Millionen Haushalte zeitweise keinen Strom. In den USA kamen bisher mindestens vier Menschen ums Leben, wie der Sender CNN unter Berufung auf Behördenangaben berichtete. Nach Angaben der Meteorologen erreichte der Hurrikan am Morgen weiter eine Windgeschwindigkeit von bis zu 165 Stundenkilometern.

In weiten Küstengebieten Floridas ließ der Sturm umgestürzte Bäume und heruntergerissene Stromleitungen zurück, Straßen waren mit Dachziegeln, Fensterscherben und anderen Trümmern übersäht. In Jacksonville und St. Augustine, der ältesten Stadt der USA, standen schon Stunden vor dem Vorbeiziehen des Sturms Küstenabschnitte unter Wasser.

Zu den Todesopfern zählen CNN zufolge ein Mann und eine Frau in Florida, die wegen medizinischer Notfälle ärztliche Hilfe brauchten, aber nicht mehr rechtzeitig von Rettungskräften erreicht werden konnten. Zwei weitere Frauen seien von umstürzenden Bäumen erschlagen worden.

Fast 500 Tote in Haiti

Zuvor hatte der Wirbelsturm in Haiti schwere Schäden hinterlassen. Die Hilfsorganisation Care nannte am Freitag unter Berufung auf das Innenministerium die Zahl von 478 Toten. Allein im besonders stark betroffenen Department Sud seien 283 Menschen getötet worden, berichtete der Radiosender Metropole unter Berufung auf den örtlichen Zivilschutz.

Die Nationale Katastrophenschutzbehörde hatte am Donnerstagmittag (Ortszeit) 108 Todesopfer bestätigt und seither keine offizielle Mitteilung mehr herausgegeben. In Medienberichten war teils von deutlich höheren Opferzahlen die Rede. In der Stadt Jérémie seien 80 Prozent der Häuser zerstört oder beschädigt, sagte Care-Mitarbeiterin Holly Frew am Freitag. Die Region war noch immer weitgehend vom Rest des Landes abgeschnitten. Frew rechnete damit, dass die Opferzahl noch weiter steigt.

Quelle: ntv.de, jaz/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen