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Sie veränderte das D-Day-Datum Maureen Sweeney 100-jährig gestorben

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Wegen Sweeneys Nachricht fand der D-Day 24 Stunden später statt.

Wegen Sweeneys Nachricht fand der D-Day 24 Stunden später statt.

(Foto: REUTERS)

Anfang Juni 1944 fallen der jungen Postbeamtin Maureen Sweeney heftige Druckveränderungen über dem Atlantik auf. Offenbar kommt ein schwerer Sturm auf. Ausgerechnet an dem Tag, an dem die Alliierten zum Gegenschlag gegen Hitlerdeutschland ausholen wollen.

Ihre Wettervorhersage veränderte die alliierte Invasion im Zweiten Weltkrieg: Wegen eines meteorologischen Berichts der Irin Maureen Sweeney verschob US-General Dwight Eisenhower die Landung in der Normandie, den "D-Day", vom 5. auf den 6. Juni 1944. Der Schritt rettete vermutlich zahlreichen Soldaten das Leben. Nun ist Sweeney im Alter von 100 Jahren gestorben, wie der irische Sender RTÉ und die Zeitung "Irish Times" berichteten.

1944 arbeiteten Sweeney und ihr späterer Mann Ted bei der Küstenwache und Wetterstation im westirischen Ort Blacksod. Sie wurden gebeten, im Vorfeld der alliierten Invasion in der Normandie Tag und Nacht stündliche Barometermessungen durchzuführen. In der Nacht zum 3. Juni 1944 stellte sie als Erste einen Druckabfall über dem Atlantik fest. Sie erkannte darin das Zeichen eines aufkommenden Sturms, der Richtung Westeuropa blies.

Die damals 21-Jährige informierte das Wetteramt in Dublin, das ihren Bericht an das Hauptquartier der alliierten Streitkräfte in England weiterreichte. 2014 erinnerte Sweeney gegenüber dem "Irish Independent" daran, dass sie einen Anruf aus London erhielt, in dem sie um eine erneute Überprüfung der Messwerte gebeten wurde.

Diese Beobachtungen aus dem Westen Irlands bildeten einen wichtigen Teil der Prognoseentscheidungen eines Teams amerikanischer und britischer Meteorologen, die drängten, die Invasion zu verschieben. Dem folgte General Eisenhower schließlich. Die für den 5. Juni geplante Invasion wurde um 24 Stunden nach hinten verlegt. In einem Gespräch mit ihrem Enkel Fergus Sweeney im Jahr 2014 sagte Sweeney der "Sun" zufolge: "Sie haben sich auf unsere Wettervorhersage verlassen." Das sei etwas, an das sie sich ihr Leben lang erinnern werde.

2021 wurde Sweeney vom US-Repräsentantenhaus für ihre Rolle beim "D-Day" geehrt. Die als Maureen Flavin geborene Frau heiratete nach dem Weltkrieg den Sohn der Postmeisterin und führte das Postamt in dem Ort bis zu ihrer Pensionierung weiter. Das Paar hatte vier Kinder. Ihr Ehemann Ted starb bereits im Jahr 2001. Zuletzt lebte Sweeney in einem Altenheim im westirischen Ort Belmullet.

Quelle: ntv.de, sba/dpa

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