Tragödie nach religiösem Fest Mehr als 100 Tote bei Massenpanik in Indien
02.07.2024, 17:38 Uhr Artikel anhören
Tragische Szenen bei einem Hindu-Fest im Norden Indiens: Nach einer Predigt wollen zahlreiche Menschen gleichzeitig das Gelände verlassen, dabei kommt es zu einem tödlichen Gedränge. Dutzende Menschen sterben dabei. Die meisten Opfer sind Frauen und Kinder.
Bei einer Massenpanik während eines Hindu-Festes sind im Norden Indiens Dutzende Menschen ums Leben gekommen. Die Lokalzeitung "Hindustan Times" berichtete unter Berufung auf die Polizei von mindestens 107 Toten. Zahlreiche weitere Menschen seien verletzt worden. Die Opferzahl könnte weiter steigen, berichtete der Sender India Today.
Die Massenpanik ereignete sich bei einer Feier zu Ehren des Gottes Shiva in Hathras südöstlich der Hauptstadt Neu Delhi. Augenzeugen und örtlichen Medien zufolge wurden die Opfer zu Tode getreten oder erdrückt, als die Predigt beendet war und zahlreiche Menschen gleichzeitig das Gelände verließen.
"Als die Predigt beendet war, haben alle angefangen herauszurennen", sagte eine Frau mit dem Namen Shakuntala der indischen Nachrichtenagentur PTI. "Die Menschen sind in einen Kanal neben der Straße gefallen, einer ist auf den anderen gefallen und sie wurden erdrückt". Unter den Opfern seien überwiegend Frauen und Kinder, sagte der Amtsarzt Aggarwal im indischen Fernsehen. In sozialen Netzwerken wurden Videos verbreitet, auf denen zahlreiche Leichen zu sehen waren, die mutmaßlich vor einem örtlichen Krankenhaus auf dem Boden lagen.
Der Regierungschef des Bundesstaates Uttar Pradesh, Yogi Adityanath, sprach den Angehörigen der Toten sein Beileid aus, wie sein Büro im Onlinedienst X mitteilte. Demnach wurde eine Untersuchung eingeleitet.
In Indien kommt es immer wieder zu tödlichen Unglücken am Rande religiöser Veranstaltungen. So starben 2016 mindestens 112 Menschen durch ein verbotenes Feuerwerk in einem Tempelkomplex im Bundesstaat Kerala. 2013 wurden 115 Gläubige bei einer Massenpanik an einer Brücke nahe einem Tempel im Bundesstaat Madhya Pradesh getötet. Ebenfalls bei einer Massenpanik starben im Jahr 2008 mehr als 220 Pilger an einem Tempel in der nördlichen Stadt Jodhpur.
Quelle: ntv.de, uzh/AFP