Einrichtung wohl illegal Mehr als 20 Tote bei Brand in russischem Altersheim
24.12.2022, 13:41 Uhr
Der Betreiber soll über einen Defekt am Ofen informiert gewesen sein, aber nichts unternommen haben.
(Foto: picture alliance/dpa/TASS)
In Kemerowo in Sibirien kommt es zu einer Tragödie. 20 Menschen sterben beim Brand eines offenbar illegal betriebenen Altenheimes. Die Stadt erlangte bereits einmal traurige Berühmtheit wegen einer Brandkatastrophe.
Bei einem Brand in einem privaten Altenheim sind in Russland mindestens 22 Menschen ums Leben gekommen. Sechs weitere Menschen seien bei dem Feuer in der sibirischen Stadt Kemerowo in der vergangenen Nacht verletzt worden, teilte das für schwere Straftaten zuständige Untersuchungskomitee mit. Zwei von ihnen seien mit schweren Verbrennungen in ein Krankenhaus gebracht worden. Mutmaßliche Brandursache sei ein "defekter Ofen".
Rettungskräfte hatten die Opferzahl zunächst mit 20 angegeben. Später stieg sie noch einmal an. Die russische Nachrichtenagentur Tass berichtete unter Berufung auf Ordnungskräfte, dass die Einrichtung "illegal" gewesen sei. Das Untersuchungskomitee leitete Ermittlungen wegen des Verdachts auf fahrlässige Tötung ein.
Laut dem Komitee hatte ein 31-Jähriger "das Privathaus als vorübergehenden Wohnsitz" an Ältere vermietet. Am Tag vor dem Unglück hätten die Mieter ihn über den defekten Ofen informiert, "aber er unternahm nichts, um die Einrichtung zu reparieren", hieß es in der Mitteilung.
Das Komitee veröffentlichte ein kurzes Video vom Brandort, das das Ausmaß der Zerstörungen zeigte. Das Innere des Altenheims fiel demnach offenbar vollständig dem Brand zum Opfer. Laut der Nachrichtenagentur Tass hatten sich die Flammen auf 180 Quadratmetern in dem zweistöckigen Holzgebäude ausgebreitet. Der Gouverneur der Region, Sergej Ziwilew, ordnete eine Überprüfung aller Altenheime an.
Im März 2018 waren in Kemerowo bei einem Brand in einem Einkaufszentrum 60 Menschen getötet worden, darunter rund 40 Kinder und Jugendliche. Das Unglück hatte landesweit Bestürzung ausgelöst.
Quelle: ntv.de, mbo/AFP