Panorama

Aus Vorsicht vor AnsteckungMehrheit befürwortet Karnevals-Absage

03.09.2020, 20:16 Uhr
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Die Frage, ob Karneval dieses Jahr stattfinden soll, hat eine kontroverse Debatte ausgelöst. (Foto: picture alliance/dpa)

Angesichts von Corona halten es 86 Prozent der Deutschen für sinnvoll, in diesem Jahr auf Karnevalsfeste zu verzichten. Eine Maskenpflicht am Arbeitsplatz oder im Schulunterricht lehnen sie laut einer Umfrage dagegen ab. Eine Sorge hat unter den Befragten deutlich abgenommen.

Um die Corona-Pandemie unter Kontrolle zu halten, sind laut einer Umfrage 86 Prozent der Deutschen dafür, Karnevalsfeiern für Herbst und Frühjahr abzusagen. Zudem sprachen sich je zwei Drittel der Befragten (64 Prozent) dafür aus, strengere Teilnehmerobergrenzen für Privatfeiern einzuführen und Weihnachtsmärkte im Herbst und Winter abzusagen, wie aus dem neuen "ARD-Deutschlandtrend" hervorgeht.

Weniger akzeptiert sind solche Maßnahmen hingegen bei den Befragten aus Ostdeutschland. Hier lehnten 46 Prozent eine weitere Beschränkung der Gästezahlen bei Privatfeiern ab. Bei der Absage von Weihnachtsmärkten sind es sogar 49 Prozent.

Auf überwiegende Ablehnung stößt der Umfrage zufolge eine Maskenpflicht am Arbeitsplatz, die für mehr als die Hälfte der Befragten (55 Prozent) in die falsche Richtung führt. Lediglich 38 Prozent halten eine solche Maßnahme für richtig. Noch deutlicher fällt das Urteil bei der Maskenpflicht im Schulunterricht aus, die von zwei Drittel (66 Prozent) der Befragten abgelehnt wird. Nur 31 Prozent unterstützen das Maskentragen im Schulunterricht demnach.

Die Sorge, sich mit dem Corona-Virus anzustecken, hat im Vergleich zum Vormonat deutlich abgenommen. Waren es Mitte August noch 34 Prozent, die sich vor einer Ansteckung sorgten, sind es laut Umfrage derzeit nur 26 Prozent. Fast drei Viertel der Befragten (73 Prozent) sorgen sich weniger oder gar nicht um eine Ansteckung. Mitte August waren es noch zwei Drittel (66 Prozent).

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hatte sich Mitte August für eine Absage von Karnevalsveranstaltungen ausgesprochen - und damit eine Debatte angestoßen. Zuletzt äußerte Kanzlerin Angela Merkel nach Beratungen mit den Ministerpräsidenten der Länder, sie wolle erst später über die Zulassung von Karnevalsveranstaltungen und auch Weihnachtsmärkten entscheiden. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder habe ihr zugestimmt, hieß es. Er sei nie für eine Totalabsage von Fasching oder Karneval gewesen, habe er erklärt. Sachsen habe auf die Zulassung von Weihnachtsmärkten gedrängt - offensichtlich vor dem Hintergrund von Befürchtungen, der berühmte Dresdner Weihnachtsmarkt müsse abgesagt werden.

Quelle: ntv.de, chf/dpa

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