Panorama

"Er hätte weitergemacht" Messerangreifer tötet sechs Menschen in Sydney

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Panik in einem Einkaufszentrum in der australischen Millionenmetropole Sydney: Ein Mann attackiert dort zahlreiche Menschen und tötet mehrere. Eine Polizistin erschießt den Angreifer. Noch sind die Hintergründe des Angriffs unklar.

Nach dem Messerangriff in einem Einkaufszentrum in der australischen Millionenmetropole Sydney ist die Zahl der Todesopfer Berichten zufolge weiter auf sechs gestiegen. Ein sechster Mensch sei seinen Verletzungen im Krankenhaus erlegen, zitierte der australische Sender ABC wenige Stunden nach dem Vorfall einen Polizeisprecher. Unklar ist, um wen es sich dabei handelt. Um das Leben weiterer, teils schwer verletzter Menschen wird gebangt. Zu den Verletzten, die in Krankenhäuser gebracht wurden, gehörte auch ein neun Monate altes Baby.

In einem belebten Einkaufszentrum hatte zuvor ein Mann mehrere Menschen niedergestochen. Er wurde von der Polizei erschossen, berichtete die Polizei auf einer Pressekonferenz. Den offiziellen Angaben zufolge wurden Rettungsdienste gegen 15.40 Uhr (Ortszeit) in das Einkaufszentrum Westfield Bondi Junction im Osten Sydneys gerufen. Die Polizei sprach zu diesem Zeitpunkt von einem kritischen Vorfall. Vor dem Gebäudekomplex versammelten sich schnell viele Menschen, die um ihre Angehörigen bangten, wie auf Beiträgen in sozialen Medien und Fotos zu sehen war. Die Polizei sperrte die Mall in Bondi Junction umfassend ab, Busse fuhren Umwege, die Bahnhaltestelle wurde geschlossen.

Nach ersten Erkenntnissen der Polizei hat der Angreifer das Einkaufszentrum betreten und zunächst wieder verlassen. Später kehrte er offenbar zurück und attackierte dann Menschen mit einem Messer.

Polizei schließt kein Motiv aus

Die Polizistin, die als erste vor Ort war, habe den Mann verfolgt und ihn in der fünften Etage des Shoppingcenters gestellt, erklärte der stellvertretende Chef der Polizei New South Wales, Anthony Cooke. Sie habe den Angreifer aufgefordert, das Messer fallen zu lassen. Der Angreifer soll jedoch das Messer erhoben haben, woraufhin die Polizistin ihn erschoss. Auf die Frage nach einem möglichen Motiv erklärte der Polizeisprecher, dass bisher nichts ausgeschlossen würde, auch ein terroristischer Hintergrund nicht. "Er hätte weitergemacht, er war auf einem Amoklauf", sagt ein Augenzeuge dem australischen Sender ABC. Er habe die Szene mit der Polizistin miterlebt und gesehen, wie die Beamtin noch versucht habe, den Mann vor Ort wiederzubeleben.

Die Polizei sperrte das Einkaufszentrum zwischenzeitlich ab, da unklar war, um wie viele Angreifer es sich handelt. Schwer bewaffnete Einsatzkräfte durchsuchten das Gebäude nach einem möglichen weiteren Angreifer. Mittlerweile soll die Sperrung aufgehoben sein. Viele Menschen, die nicht mehr fliehen konnten, hatten sich in Geschäften verschanzt.

Ein Sprecher der Polizei des Bundesstaates New South Wales, in dem Sydney liegt, sagte AAP, es gebe Berichte, wonach mehrere Menschen niedergestochen und ein Mann angeschossen worden sei. Sanitäter behandelten demnach die Patienten am Tatort. Mehrere Beiträge in den sozialen Medien zeigten Menschenmassen vor dem Einkaufszentrum. Weitere Details zu mutmaßlichen Tätern und dem Hergang gab es noch nicht.

"Unser Mitgefühl gilt den Verletzten und unser Dank gilt denjenigen, die sich um sie kümmern, sowie unseren tapferen Polizisten und Ersthelfern", schreibt Australiens Premier Anthony Albanese auf der Plattform X

Quelle: ntv.de, als/jwu/dpa

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