Panorama

Blutigstes Jahr jüngerer ZeitMexiko zählt schon jetzt 23.968 Morde

21.11.2017, 19:38 Uhr
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Alltag in Mexiko: Polizisten sicher einen Tatort. Pro Tag gab es 2017 bereits durchschnittlich 74 Morde. (Foto: REUTERS)

In Mexiko werden so viel Menschen Opfer von Mord und Totschlag wie noch nie, seit darüber eine Statistik geführt wird. Der vergangene Monat war besonders blutig.

Angesichts interner Verteilungskämpfe zwischen den Drogenkartellen eskaliert die Gewalt in Mexiko. Schon jetzt ist 2017 das blutigste Jahr in der jüngeren Geschichte. Seit Jahresbeginn wurden in dem lateinamerikanischen Land 23.968 Menschen Opfer von Mord und Totschlag, wie das Innenministerium mitteilt. Allein im Oktober wurden 2764 Menschen getötet, so viel wie noch nie in einem Monat seit Beginn der systematischen Erhebung vor 20 Jahren.

Zum Vergleich: In Deutschland wurden im gesamten vergangenen Jahr 876 Menschen Opfer von Mord und Totschlag. Die Zahlen übersteigen sogar jene der blutigsten Periode im Drogenkrieg während der Amtszeit von Präsident Felipe Calderón (2006-2012), der Tausende Soldaten und Polizisten in den Kampf gegen die Verbrechersyndikate schickte. Der bislang gewalttätigste Jahr war 2011 mit 22.852 Tötungsdelikten.

Zahlreiche Festnahmen und Tötungen mächtiger Kartellbosse hatten zuletzt Machtkämpfe innerhalb der Verbrechersyndikate entfacht. Außerdem konkurrieren zunehmend auch kleinere Banden um Geschäftsanteile und Einflusszonen. Neben dem Drogenhandel sind die Kartelle auch in Schutzgelderpressung, Menschenhandel und Benzindiebstahl verwickelt.

Quelle: bdk/dpa

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