Panorama

Mehr als 4100 Menschen Mexikos Polizei rettet halbe Kleinstadt vor Kartellen

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Die mexikanischen Polizisten entdeckten auch ein minderjähriges Todesopfer nach dem Gewaltakt in Tila.

Die mexikanischen Polizisten entdeckten auch ein minderjähriges Todesopfer nach dem Gewaltakt in Tila.

(Foto: picture alliance / NurPhoto)

Kriminelle überfallen eine mexikanische Kleinstadt, töten mehrere Menschen und zünden Häuser an. Die Einwohner bangen tagelang in ihren Wohnungen um ihr Leben. Schließlich evakuieren schwer bewaffnete Polizisten die halbe Stadt. Hintergrund der Gewalt sind Rivalitäten zweier Drogenkartelle.

Die Polizei in Mexiko hat mehr als 4100 Menschen gerettet, die sich aus Angst vor der Gewalt rivalisierender Banden tagelang in ihren Häusern versteckt hatten. Die Menschen seien im Bundesstaat Chiapas im Süden des Landes in Notunterkünfte gebracht worden, teilten die Behörden mit. Sechs bewaffnete Männer seien während des Einsatzes festgenommen worden, erklärte die Staatsanwaltschaft.

Insgesamt seien 4187 Menschen gerettet worden, die sich "in ihren Häusern versteckten, nachdem in der Stadt Tila Gewalttaten verübt worden waren", hieß es von Behördenseite. Bei der Gewalt seien Wohnhäuser und Geschäfte niedergebrannt worden. Zudem seien zwei Todesopfer entdeckt worden, unter ihnen ein Minderjähriger.

Presseberichten zufolge drangen mehrere bewaffnete Männer in Tila ein, feuerten Schüsse ab und steckten mehrere Tage lang Häuser und Geschäfte in Brand. Laut der Tageszeitung "Reforma" hatten sie alle Jugendlichen in der Region aufgerufen, sich ihnen anzuschließen und sich "an kriminellen Aktivitäten zu beteiligen".

Die Gewalt im Bundesstaat Chiapas hat zuletzt deutlich zugenommen. Hintergrund ist ein Machtkampf zwischen den beiden größten kriminellen Banden Mexikos, den Kartellen Jalisco Nueva Generación und Sinaloa. Dabei geht es nach Angaben von Experten vor allem um die Kontrolle über Grenzstädte und damit über den Drogen- und Waffenhandel. Die neu gewählte mexikanische Präsidentin, Claudia Sheinbaum, hat versprochen, entschiedener gegen die Gewalt vorzugehen.

Quelle: ntv.de, gri/AFP

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