Tödliche Flitterwochen in Uganda Milizenführer nach Mord an Safari-Touristen gefasst
02.11.2023, 16:45 Uhr Artikel anhören
Das Paar wurde zusammen mit einem Fremdenführer während einer Safari im Nationalpark Queen Elizabeth getötet.
(Foto: IMAGO/Xinhua)
Es sollten schöne Flitterwochen werden, doch für einen Briten und seine Frau aus Südafrika endet ihre Hochzeitsreise nach Uganda in einer Tragödie. Auf einer Safari-Tour werden die beiden und ein Fremdenführer ermordet. Hinter dem Angriff soll eine mit dem IS verbündete Miliz stehen.
In Uganda ist der Anführer einer Milizengruppe verletzt und festgenommen worden, der für den Mord an einem ausländischen Ehepaar und dessen örtlichen Fremdenführer verantwortlich gemacht wird. Der Mann sei bei einem nächtlichen Militäreinsatz gegen die berüchtigten "Alliierten Demokratischen Kräfte" (ADF) am Eduardsee gefasst worden, teilte die ugandische Armee mit. Demnach wurden bei dem Einsatz sechs ADF-Kämpfer getötet.
Am 17. Oktober waren ein Brite und eine Südafrikanerin während ihrer Flitterwochen zusammen mit ihrem ugandischen Fremdenführer während einer Safari im Nationalpark Queen Elizabeth im Südwesten des Landes getötet worden. Die Behörden des ostafrikanischen Landes gaben die Schuld an dem Angriff der ADF, die ihre Basis im Nachbarland Demokratische Republik Kongo hat und mit der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) verbündet ist. Die Gruppe bekannte sich auch später zu dem Angriff, bei dem sie "drei christliche Touristen" getötet habe.
Ugandas Vize-Militärsprecher Deo Akiiki sagte, dass der lediglich unter dem Namen Njovu bekannte Anführer der Milizengruppe bei einem Schusswechsel am Dienstag am Rücken verletzt worden sei. Njovu sei der "einzige Überlebende" des Vorfalls auf Seiten der ADF. Er werde an einem geheimen Ort behandelt, bevor ihm der Prozess gemacht werden solle, teilte Akiiki mit.
Tausende Zivilisten getötet
Dem Sprecher zufolge wurden bei Njovu persönliche Gegenstände der Touristen sowie der Ausweis ihres Fremdenführers gefunden. Generalmajor Dick Olum, der das militärische Vorgehen Ugandas gegen die ADF in der DR Kongo befehligt, erklärte, die verbliebenen Splittergruppen der Miliz würden nun "gejagt", um sie zu "eliminieren".
Die ursprünglich aus Uganda stammende ADF besteht größtenteils aus Muslimen, die gegen den langjährigen ugandischen Präsidenten Yoweri Museveni eingestellt sind. Sie wurde 1995 gegründet und wird beschuldigt, seitdem Tausende Zivilisten getötet zu haben. Als ihren Rückzugsort nutzt sie den riesigen Virunga-Nationalpark auf der kongolesischen Seite des Eduardsees, in dem seltene Tierarten wie der Berggorilla leben.
Quelle: ntv.de, uzh/AFP