Panorama

Besucht Scholz Flutregionen? Ministerin empört über Kite-Surfer in Hochwassergebieten

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Sandsäcke liegen an einem Nebenfluss der Leda in Niedersachsen.

Sandsäcke liegen an einem Nebenfluss der Leda in Niedersachsen.

(Foto: picture alliance/dpa)

Die Gefahr in den Hochwassergebieten in Niedersachsen ist bisher nicht gebannt. Doch laut Landesinnenministerin Behrens sind bereits Wassersportler und Schaulustige in den betroffenen Regionen unterwegs. "Viele reisen extra an, um sich die Wassermassen anzusehen", so die SPD-Politikerin.

Wegen vieler Schaulustiger in den Hochwasser-Gebieten in Niedersachsen hat die Polizei ihre Kontrollen in den Sperrgebieten verstärkt. Das sagte Landesinnenministerin Daniela Behrens dem "Spiegel". "Tatsächlich gibt es sogar Sichtungen von Kite-Surfern, die in Hochwasser-Gebieten unterwegs sind." Das sei lebensgefährlich. "Ich kann vor so einem lebensgefährlichen Unsinn nur warnen."

Nach Angaben der Ministerin müssen Schaulustige, die selbst verschuldet in Notlagen geraten, damit rechnen, die Rettung zu bezahlen. Ein Sprecher des Innenministeriums erklärte am Abend, dass sich Behrens auf Aussagen von Feuerwehrleuten in der täglichen Lagebesprechung berufe. Medienberichten zufolge sollen in den vergangenen Tagen auch in Überschwemmungsgebieten in Ostfriesland und Sachsen-Anhalt Kiter-Surfer gesehen worden sein.

Behrends bezeichnete Schaulustige und Katastrophen-Touristen als ärgerlich. "Viele reisen extra an, um sich die Wassermassen anzusehen. Sie ignorieren die Absperrungen." Es habe bereits mehrere Fälle gegeben, bei den die ohnehin schon extrem belastete Feuerwehr Schaulustige habe retten müssen, sagte die Innenministerin von der SPD.

Bericht: Kanzleramt plant Reise in Flutgebiete

Unterdessen plant Bundeskanzler Olaf Scholz nach Informationen der "Bild"-Zeitung einen Besuch in den Flutgebieten. Er wolle den Helfern danken und den Betroffenen zeigen, dass die Regierung sie in dieser schweren Lage nicht alleine lasse. Der genaue Zeitpunkt und Ort des Besuchs seien noch geheim. "Im Kanzleramt bereiten sie aber einen sehr baldigen Helikopterflug in die Flutgebiete vor", hieß es.

Betroffen von dem Hochwasser sind vor allem Teile Niedersachsens, Nordrhein-Westfalens, Sachsen-Anhalts und Thüringens. Nach Dauerregen waren viele Flüsse über die Ufer getreten. Tausende Einsatzkräfte sind pausenlos in den von der Flut betroffenen Regionen unterwegs. Besonders angespannt ist die Lage in Niedersachsen. Immerhin zeichnete sich mancherorts eine leichte Entspannung ab.

In den Hochwasserregionen in Nordrhein-Westfalen konnten Einsatzkräfte zum Jahreswechsel ein wenig durchatmen. "Insgesamt ist der Trend bei den Pegelständen rückläufig", sagte ein Sprecher des Umweltministeriums NRW. Dort wie auch in anderen Regionen Deutschlands droht zu Wochenbeginn neuer Regen. Befürchtet wurde, dass die Pegelstände dadurch erneut steigen können.

Quelle: ntv.de, jpe/dpa

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