Deiche unter Druck Oldenburg trifft Vorkehrungen für mögliche Evakuierung
30.12.2023, 15:48 Uhr Artikel anhören
Am Freitag brachte der Hubschrauber der Bundespolizei 13 Tonnen Sand an die Deiche.
(Foto: picture alliance/dpa)
Die Hochwasserlage in Niedersachsen bleibt angespannt. In Oldenburg laufen Pläne für eine mögliche Evakuierung. Ein Hubschrauber der Bundespolizei ist weiterhin im Einsatz, um die Deiche zu sichern.
In der Stadt Oldenburg in Niedersachsen wird eine mögliche Evakuierung aufgrund des Hochwassers vorbereitet. Die Deiche seien unverändert einem hohen Druck ausgesetzt, teilte die Stadt mit. Pegelstände würden höchstens marginal sinken. Bisher seien die Deiche allerdings trocken und stabil.
Besonders betroffen ist den Angaben nach der Bereich Achterdiek, wo der Küstenkanal in die Hunte mündet. "Es handelt sich hierbei um eine Vorsichtsmaßnahme - eine konkrete Evakuierung ist derzeit nicht vorgesehen", hieß es in einer Mitteilung. Eine Notunterkunft stünde betroffenen Bürgern zu Verfügung, hieß es. Unabhängig davon gelte weiter ein Betretungsverbot für die Deiche.
Mit einem Hubschrauber unterstützt die Bundespolizei weiterhin die Deichsicherung bei Oldenburg. Am Freitag habe ein Helikopter vom Typ Super Puma besonders große Sandsäcke zu Deichen in Hatten gebracht, um diese zu sichern, teilte die Bundespolizei mit. Auch am Samstag sei der Hubschrauber wieder seit 10.00 Uhr im Einsatz. Am Freitag machte der Helikopter den Angaben nach 19 Flüge und brachte 13 Tonnen Sand an die Deiche. Auch in den kommenden Tagen werde er voraussichtlich weiter in der Luft sein.
Auch ein Hubschrauber der Marine stieg am Freitag in der Region in die Luft, machte aber nur Erkundungsflüge. Generell stehe aber auch dieser Helikopter zur Unterstützung in der Region bereit, sagte ein Sprecher des Territorialen Führungskommandos der Bundeswehr.
Am Morgen hatte das Hochwasser an mehreren Pegeln in Niedersachsen neue Höchstwerte gebracht. An der Weser etwa überschritt der Wasserstand bei Drakenburg mit 835 Zentimetern den bisherigen Höchstwert aus 1981 um einen Zentimeter, wie der Überregionale Hochwasserdienst mitteilte. "Der Scheitel ist aber bereits erreicht worden und die Wasserstände am Pegel sinken leicht", hieß es. Auch an der Aller wurden bisherige Höchstmarken überschritten. In Langlingen wurden am Morgen 580 und in Eitze 659 Zentimeter gemessen. Damit wurden bisherige Hochwasserrekorde um fünf beziehungsweise acht Zentimeter überschritten.
Im Serengeti-Park im niedersächsischen Hodenhagen hat sich die kritische Hochwasserlage leicht entspannt. Pumpen auf dem Gelände hätten es geschafft, große Wassermengen hinter den Deich Richtung Meiße zu drücken, sagte eine Sprecherin des Freizeitparks nördlich von Hannover. Auch im Tierhaus der Antilopen und Giraffen sei das Wasser merklich gesunken und wieder aus dem Gebäude hinausgeflossen.
Weite Teile des Geländes sind nach Parkangaben aber nach wie vor überflutet und teilweise gar nicht zu erreichen. In dem Park leben unter anderem Löwen, Nashörner, Tiger und Elefanten. In der besonders vom Hochwasser betroffenen Stadt Meppen sind die Pegelstände minimal gesunken, wie es in einer Mitteilung der Stadt hieß. In der niedersächsischen Stadt, die an Ems und Hase liegt, mussten schon mehrfach Menschen aus Autos und Häusern gerettet werden. Zudem wurden unter anderem ein Campingplatz und ein Seniorenheim evakuiert.
Quelle: ntv.de, jpe/dpa