Panorama

"Ins Herkunftsland abgesetzt" Missbrauch im Europa-Park: Verdächtiger könnte im Ausland sein

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Der Tatverdächtige soll in der Gegend des Europa-Parks in Rust wohnen.

Der Tatverdächtige soll in der Gegend des Europa-Parks in Rust wohnen.

(Foto: picture alliance/dpa)

Ein Mann lockt eine Sechsjährige im Erlebnisbad Rulantica in einen Wald und missbraucht sie. Die Fahndungen laufen auf Hochtouren. Doch der dringend Tatverdächtige hat Deutschland möglicherweise verlassen.

Der Mann, der ein sechsjähriges Mädchen aus dem populären Erlebnisbad Rulantica des Europa-Parks in Rust gelockt und in einem Wald sexuell missbraucht haben soll, könnte nach Einschätzung der Ermittler das Land verlassen haben. "Aktuellen Erkenntnissen zufolge könnte sich der dringend Tatverdächtige in sein Herkunftsland Rumänien abgesetzt haben", teilte die Polizei am Abend mit. Man fahnde deswegen länderübergreifend sowohl offen als auch verdeckt.

Gegen den gesuchten Mann wurde ein Haftbefehl wegen Verdachts des sexuellen Missbrauchs eines Kindes erlassen. Er soll in der Region wohnen. Einsatzkräfte hätten die Wohnung des Mannes am Dienstagabend durchsucht und dabei Kleidungsstücke sichergestellt, die der Mann zum Tatzeitpunkt getragen haben dürfte. Er selbst und sein Reisepass seien nicht gefunden worden, teilte die Polizei mit.

Laut Polizei hat der tatverdächtige 31-Jährige eine schlanke Statur, schwarze kurze Haare und trug zur Tatzeit einen schwarzen Vollbart. Es gebe auch Hinweise, dass er Raucher sein könnte. Es sei allerdings auch nicht auszuschließen, dass der Mann sein Äußeres inzwischen verändert habe, hieß es. Laut Polizei ist der Mann schon in der Vergangenheit mit dem Gesetz in Konflikt geraten - allerdings nicht wegen Sexualdelikten, sondern weil er gestohlen und sich Leistungen erschlichen haben soll.

Überwachungskameras zeigen Mann

Die Sechsjährige hatte am Samstagabend ihre Eltern im Bad aus den Augen verloren. Der durch Überwachungskameras erkannte Mann habe dem Mädchen seine Hilfe angeboten, das Kind in einen angrenzenden Wald geführt und zu sexuellen Handlungen aufgefordert. Es gebe bislang keine Anhaltspunkte dafür, dass das Mädchen vergewaltigt worden sei.

Nach der Tat habe der Mann sein Opfer allein zurückgelassen, teilte die Polizei mit. Erst zwei Stunden später fand ein Zeuge das hilflose Kind fünf Kilometer entfernt vom Schwimmbad. Es hatte sich in der Dunkelheit in Badekleidung und mit Schlappen alleine durch den Wald gekämpft und war erst im Nachbarort Kappel-Grafenhausen entdeckt worden.

Das Mädchen sei mit großer Wahrscheinlichkeit traumatisiert, sagte Wolfgang Kramer, Sprecher des Polizeipräsidiums Offenburg. "Man kann sich vorstellen, dass es nach einer so schrecklichen Tat um die Seele eines Kindes mit Sicherheit nicht gut bestellt ist." Äußerlich sei es nicht größer verletzt worden.

"Wir sind alle sehr betroffen", sagte ein Sprecher des Europa-Parks. Alle 700 Mitarbeiter im Erlebnisbad Rulantica seien sehr sensibilisiert, was das Thema angehe. Man versuche, dass die Mitarbeiter die Augen offen hielten. "Wir machen alles, was möglich ist", sagte der Sprecher. Der Wasserpark Rulantica wurde im November 2019 in Rust eröffnet. Der Name ist ein Wortspiel aus "Rust" und "Atlantik".

Quelle: ntv.de, mdi/dpa

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