Windig-nasser WetterumschwungMit dem frühen Frühling ist es vorerst vorbei

Der Februar verabschiedet sich schon wieder und damit auch das viel zu warme und zu trockene Frühlingswetter. Das ist nicht nur gut für Allergiker, wie n-tv Meteorologe Björn Alexander berichtet. Manchem Karnevalisten könnte bei dieser Entwicklung aber mulmig werden.
Der Februar verabschiedet sich schon wieder und damit auch das viel zu warme und zu trockene Frühlingswetter. Das ist nicht nur gut für Allergiker, wie n-tv Meteorologe Björn Alexander berichtet. Manchem Karnevalisten könnte bei dieser Entwicklung aber mulmig werden.
n-tv.de: Der sonnige Frühling scheint demnächst zu Ende zu gehen. In manchen Medien wird sogar schon von einem "Winter-Comeback" gesprochen. Was ist dran?
Björn Alexander: Das sonnig-schöne und sehr warme Wetter geht definitiv vorbei. Denn mit dem Monatswechsel schaltet der Frühling direkt mal einige Gänge zurück. Ob es aber zu einem richtigen Winter-Comeback reicht, ist ungewiss. Allerdings gibt es bei den Wettermodellen auch immer wieder Berechnungen, die die Winterluft im Laufe der ersten Märzhälfte bedrohlich nah kommen lassen, zumindest im Bergland den Winter zurückkehren lassen und im Flachland für nasskalte Aussichten sorgen könnten. Ein deutschlandweiter Wintereinbruch mit Schnee und Eis bis Flachland deutet sich aber nicht an.
Auf welche Temperaturen müssen wir uns denn in den kommenden Tagen einstellen?
Am Freitag ist nicht nur der frühe Frühling, sondern auch der Februar vorbei und wir können zunächst einmal einen Strich unter die Monatsstatistik machen: Temperaturmäßig schafft es dieser Februar unter die Top fünf, sonnenmäßig unter die Top drei - also wieder mal ein außergewöhnlicher Monat der Sorte: viel zu warm, viel zu sonnig und: viel zu trocken.
Doch das wird sich ändern.
Genau. Mit dem Monatswechsel kommen nämlich die Atlantiktiefs zu uns und könnten zum Teil auch reichlich Regen bringen. Und mit dem kommenden Regen wird die Vegetation ziemlich Gas geben. Die sogenannte Grünland-Temperatursumme, also die Summe der positiven Tagesmittel seit dem 1. Januar, erreicht nämlich am Wochenende in günstigen Lagen am Rhein bereits 200 und das ist der Startschuss für den nachhaltigen Vegetationsbeginn. Will heißen: Ab dann kann es grün oder gelb werden.
Wieso gelb?
Weil die Forsythie gelb blüht und diese ein Zeiger für den Frühlingsbeginn ist. So ist der sogenannte Erstfrühling im Gange, wenn beispielsweise die Forsythien blühen oder die heimischen Laubbäume mit der Blattentfaltung beginnen. Der Vollfrühling hat begonnen, wenn die Apfelblüte oder generell die Obstblüte losgeht.
Wie sieht es in Sachen Allergien aus?
Es kommt darauf an, wogegen sich die Allergie richtet. Die Frühblüher (Erle und Hasel) sind schon länger unterwegs. Aber natürlich war die Pollenbelastung in letzter Zeit zum Teil besonders heftig, weil das trockene, sehr milde und leicht windige Wetter eine maximale Pollenkonzentration zur Folge hatte. Jedoch ist mit dem Wetterumschwung an der Pollenfront erst einmal eine Entlastung angesagt. Der nächste, wirklich relevante Pollenproduzent ist dann die Birke, die für gewöhnlich ab Mitte/Ende März ins Rennen geht und in der Regel im Laufe des Aprils bis Anfang Mai die maximalen Konzentrationen erreicht.
Bleibt noch die Frage nach den Temperaturen in den kommenden Tagen.
Stimmt. Am Freitag wird es auch im Süden und Osten wolkiger, wechselhafter und zeitweise fällt bei Spitzenwerten um die 10 Grad Regen. Besser, weil trocken und teils aufgelockert, geht es weiter nordwärts durch den ersten Tag des meteorologischen Frühlings, der ja bereits am 1. März beginnt.
Wie sieht das Wochenende aus?
Ziemlich unbeständig mit Schauern, die auch von einem teilweise kräftigen Wind begleitet sind. Wobei der Sonntag der windigere Tag sein wird. Dann sind bevorzugt an der Küste und im Bergland Sturmböen möglich. Außerdem werden die Regengüsse am Sonntag insgesamt kräftiger ausfallen. Dazu bringen es die Temperaturen am Samstag auf 4 Grad im Erzgebirge und 14 Grad am Oberrhein. Am Sonntag werden es 7 bis 15 Grad. Und die Nächte sind mehrheitlich frostfrei. Alles in allem bleibt es somit für die Jahreszeit weiterhin viel zu mild.
Das milde Wetter ist für Karnevalisten sicherlich angenehm. Könnte der Wind aber für die Umzugswagen gefährlich werden?
Auf jeden Fall. Allerdings ist das ein wirklich sensibles Thema, über das zum Beispiel auch im Jahr 2016 viel diskutiert wurde. Damals fand der Zug in Düsseldorf wegen einer Sturmwarnung nicht statt, während in Köln gefeiert wurde. In diesem Jahr sieht es nach jetzigem Stand ebenfalls nicht so prickelnd aus. Mit ein bisschen Glück könnte der Vormittag in den Karnevalshochburgen vorübergehend trocken sein, später droht aber Regen und auch kräftiger Wind. Bis dahin ist aber natürlich noch einige Tage Zeit, so dass es jetzt Sinn hat, auf die weiteren und zeitnahen Prognosen zu warten. Relativ sicher ist hingegen, dass es auch zum Start in die neue Woche bei Tageshöchstwerten zwischen 8 und 14 Grad eher mild bleibt. Erst anschließend dürfte es dann nochmals kühler werden.