In Berliner Fitnessstudio Mitglied des Remmo-Clans niedergestochen
13.07.2022, 12:46 Uhr
Ein Blick auf den Tatort.
(Foto: picture alliance / Bildagentur-online/Schoening)
In der Nacht muss ein schwer verletzter Mann in Berlin mit einer Stichverletzung ins Krankenhaus gebracht werden. Er war in einem Fitnessstudio niedergestochen worden. Es handelt sich dabei übereinstimmenden Berichten zufolge um ein Mitglied des Remmo-Clans. Er wird in der Klinik bewacht.
Ein Mitglied des bekannten arabischstämmigen Remmo-Clans soll in einem Berliner Fitnessstudio niedergestochen worden sein. Das berichtete die Gewerkschaft der Polizei (GdP) sowie verschiedene Medien. Die Polizei hat bislang noch keine weiteren Informationen veröffentlicht.
Das schwer verletzte Opfer soll bei dem Angriff in der Nacht zu Mittwoch einen Stich in den Bauch erlitten haben, schreibt der "Tagesspiegel". Der dem Bericht zufolge 24-Jährige wurde von dem Fitnessstudio im Süden des Stadtteils Prenzlauer Berg nahe dem bekannten Soho House ins Krankenhaus gebracht. In der Klinik werde der Betroffene von der Polizei bewacht, heißt es.
Die Hintergründe sind noch nicht bekannt. Laut "Tagesspiegel" fahndet das Landeskriminalamt nach einem Libanesen, der ebenfalls polizeibekannt ist. Der "B.Z." zufolge soll es sich bei dem Opfer um einen Mann handeln, der 2019 wegen des Vorwurfs des Mordes vor Gericht stand und freigesprochen wurde. Der damals 21-Jährige war angeklagt, weil seine DNA am Körper des getöteten Vaters einer anderen Großfamilie gefunden worden war. Das Opfer war im Mai 2017 vor seinem Haus zu Tode geprügelt worden.
Die GdP teilte mit: "Der Vorfall überrascht uns nicht, weil wir hier über junge Männer reden, bei denen in Konflikten und Konkurrenzsituationen eine große Portion Testosteron zum Ausdruck kommt und so was ganz gern auch durch den Einsatz von Waffen geklärt wird. Uns fällt zumindest keine Fitnessübung ein, zu der man zwanghaft ein Messer dabei haben muss."
Der Remmo-Clan war in den vergangenen Jahren immer wieder in Auseinandersetzungen mit weiteren Großfamilien verwickelt. Angehörige sind wegen diverser Straftaten angeklagt, etwa wegen des Diamanten-Diebstahls aus dem Grünen Gewölbe in Dresden. Verurteilt wurden Mitglieder der Familie Remmo unter anderem nach dem Einbruch in das Berliner Bode-Museum, bei dem die 100 Kilogramm schwere "Big Maple Leaf"-Goldmünze gestohlen worden war.
Seit Jahren streitet die Familie zudem mit dem Bezirksamt Neukölln um eine Villa in Ortsteil Buckow. Sie war von der Justiz beschlagnahmt worden, der Kauf des Hauses soll mit illegalen Geldern erfolgt sein. Seit 2020 gehört die Villa daher dem Land Berlin. Die Familie wehrt sich gegen eine Räumungsklage.
Quelle: ntv.de, ara/dpa