Junge verschwand von ihrem Hof Émiles Großeltern unter Mordverdacht festgenommen
25.03.2025, 10:00 Uhr Artikel anhören
Im südfranzösischen Alpendorf Le Vernet war Émile zu Besuch bei seinen Großeltern.
(Foto: Christophe Simon/AFP/dpa)
In den Fall des verschwundenen und später tot aufgefundenen Émile kommt Bewegung: Seine Großeltern und zwei ihrer Kinder wurden festgenommen, mutmaßlich wegen vorsätzlicher Tötung.
Fast zwei Jahre nach dem Verschwinden des kleinen Émile in einem französischen Dorf hat der Fall eine spektakuläre Wende genommen. Die Polizei nahm am Morgen die Großeltern mütterlicherseits und zwei ihrer erwachsenen Kinder fest. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen vor, den damals Zweieinhalbjährigen vorsätzlich getötet und seine Leiche beseitigt zu haben, wie die Staatsanwaltschaft Aix-en-Provence mitteilte. Die Festnahme füge sich in eine Phase der Ermittlungen, in der Informationen, die in den vergangenen Monaten gesammelt worden seien, überprüft würden, hieß es von der Ermittlungsbehörde.
Wenige Tage zuvor hatten sich die Ermittler mit einer neuen Spur in dem Fall beschäftigt. Polizisten hatten zuletzt einen großen Blumenkübel aus der Nähe einer Kapelle im Ort Le Vernet (Frankreich) sichergestellt und untersucht. Inzwischen wurde der Topf im kriminaltechnischen Institut der Gendarmerie in Pontoise analysiert. Offenbar hat dieser Fund den Verdacht gegen die Familie erhärtet.
Émile verschwand am 8. Juli 2023 in in Le Haut-Vernet vom Grundstück seiner Großeltern. Er war bei ihnen im Urlaub, als diese ihn eigenen Angaben zufolge gegen Abend aus dem Blick verloren. Zwei Zeugen hatten zudem ausgesagt, noch gesehen zu haben, wie das Kind eine Straße herunterlief. Eine großangelegte Suchaktion blieb trotzdem erfolglos.
Erst Monate später, Ende März 2024, entdeckte eine Wanderin die sterblichen Überreste des Kindes im Wald, in etwa 1,5 Kilometer vom Grundstück entfernt. Sofort begannen die Ermittlungen. An einem Bach unweit der Leichenteile fanden die Einsatzkräfte auch die Kleidung, die Émile am Tag seines Verschwindens trug. Die Todesumstände blieben aber ungeklärt.
Seit Wochen gehen die Ermittler Medienberichten zufolge davon aus, dass Émile nicht allein verschwunden sein kann. "Es gibt praktisch keinen Zweifel mehr über einen möglichen Täter. Hat dieser dem Kind absichtlich oder unabsichtlich Schaden zugefügt? Das lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen. Aber die Möglichkeit eines menschlichen Eingriffs ist mittlerweile sehr wahrscheinlich", zitiert BFMTV eine mit dem Fall vertraute Quelle.
Quelle: ntv.de, sba