Ausgangslage nicht verspielen Müller fordert neue Bund-Länder-Runde
24.07.2021, 15:10 Uhr
Bund und Länder wollen sich nach Willen von Berlins Regierendem Bürgermeister rasch zur Corona-Lage beraten.
(Foto: Robert Schlesinger/dpa-Zentralbild/dpa)
Seit mehr als zwei Wochen melden die Behörden wieder mehr Corona-Neuinfektionen. Noch sind die Zahlen auf einem vergleichsweise moderaten Niveau. Doch Berlins Regierender Bürgermeister ist alarmiert. Er fordert neue Bund-Länder-Beratungen und strengere Kontrollen.
Angesichts steigender Corona-Infektionszahlen sieht Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller einen kurzfristigen Abstimmungsbedarf zwischen Bund und Ländern. "Auch wenn die Lage auf den Intensivstationen deutlich besser geworden ist, dürfen wir jetzt nicht die gute Ausgangslage für den Herbst verspielen", teilte er mit. Das Impfen müsse unkomplizierter werden. "Jede Impfung zählt, auch um die aktuellen Freiheiten zu sichern." Gleichzeitig müssten Ungeimpfte wieder umfassender mit negativen Tests nachweisen, dass sie nicht ansteckend sind, wenn sie irgendwo Zugang haben wollten.
Das Robert-Koch-Instituts (RKI) hatte am Morgen erneut mehr Neuinfektionen und eine steigende Sieben-Tage-Inzidenz gemeldet. Diese gaben die Experten mit 13,6 an. Die die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt binnen eines Tages 1919 Corona-Neuinfektionen - gut 300 mehr als vor einer Woche.
Unterdessen dürfte in den nächsten Tagen bei der Corona-Impfquote die Marke von 50 Prozent überschritten werden. Nach Angaben des RKI sind inzwischen 49,1 Prozent der Gesamtbevölkerung vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Das entspricht 40,8 Millionen Menschen. Mindestens eine Impfdosis haben 60,8 Prozent der Bevölkerung beziehungsweise 50,5 Millionen Menschen verabreicht bekommen. Allein am Freitag waren 517.470 Dosen gespritzt.
Unter den Bundesländern liegt Bremen dem RKI zufolge nach wie vor an erster Stelle mit einem Anteil von 69,7 Prozent mindestens einmal geimpfter Menschen. Auch bei den vollständig Geimpften belegt die Hansestadt mit 56,3 Prozent den Spitzenplatz. Schlusslicht bei den Erstimpfungen bleibt Sachsen (51,5 Prozent), genau wie bei den vollständig Geimpften (45,3 Prozent).
Hinweis: Die Zahlen des RKI weichen in der Regel leicht von jenen Falldaten ab, die ntv.de täglich am Abend meldet. Das ntv.de-Datenteam greift direkt auf die Meldezahlen aus den Bundesländern zu, wie sie von den Ministerien und Behörden vor Ort veröffentlicht werden. Das RKI hingegen ist an die gesetzlich vorgeschriebenen Meldewege gebunden, was zu einem zeitlichen Verzug führen kann.
Zudem bilden die jeweiligen Tageswerte unterschiedliche Erfassungszeiträume ab: Die ntv-Auswertung sammelt die jeweils bis zum Abend veröffentlichten Länderangaben und errechnet daraus einen täglichen Stand der gemeldeten Fallzahlen, der in der Regel ab 20.00 Uhr veröffentlicht wird. Das Erfassungssystem des RKI dagegen berücksichtigt eingehende Meldungen bis Mitternacht, wobei der aktuelle Datenstand dann am nachfolgenden Morgen bekannt gegeben wird.
Quelle: ntv.de, jwu/dpa