Panorama

Den Schwimmunterricht verweigert Muslima scheitert vor Verfassungsgericht

Auch in einem Burkini wollte die Schülerin nicht am Schwimmunterricht teilnehmen.

Auch in einem Burkini wollte die Schülerin nicht am Schwimmunterricht teilnehmen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Weil sie sich weigert, am Schwimmunterricht teilzunehmen, kassiert eine muslimische Schülerin aus Hessen eine Sechs - und zieht dagegen vor Gericht. Doch die Richter urteilen zu ihren Ungunsten. Nun scheitert die junge Frau auch mit einer Verfassungsbeschwerde.

Eine muslimische Schülerin ist endgültig mit dem Versuch gescheitert, sich aus religiösen Gründen vom gemeinsamen Schwimmunterricht von Jungen und Mädchen befreien zu lassen. Das Bundesverfassungsgericht nahm ihre Beschwerde wegen inhaltlicher Mängel nicht zur Entscheidung an, wie aus dem nun veröffentlichten Beschluss hervorgeht. Damit hatte die Jugendliche ein Urteil des Bundesverwaltungsgerichts von 2013 kippen wollen.

Sie hatte als Fünftklässlerin im Schuljahr 2011/2012 an einem hessischen Gymnasium die Note Sechs kassiert, weil sie sich dem Schwimmunterricht verweigerte. Das Mädchen marokkanischer Abstammung lehnte es auch ab, wie manche ihrer Mitschülerinnen einen Burkini zu tragen. Ihre Argumentation: Ein solcher Ganzkörper-Badeanzug lasse nass trotzdem die Körperkonturen erkennen. Außerdem fühlte sich die Gymnasiastin durch den Anblick ihrer leicht bekleideten Mitschüler behelligt.

Die Verwaltungsrichter hatten vor drei Jahren den staatlichen Bildungs- und Erziehungsauftrag über die Glaubensfreiheit gestellt. Dieser beinhalte auch die Befugnis, Fächer gemischtgeschlechtlich zu unterrichten. Der Schülerin sei es zuzumuten, daran teilzunehmen. Mit diesem Urteil hat sich die Jugendliche in ihrer Verfassungsklage laut Beschluss nicht ausreichend auseinandergesetzt: So lege sie etwa nicht plausibel dar, warum der Burkini zur Wahrung der islamischen Bekleidungsvorschriften nicht genügen solle.

Quelle: ntv.de, jug/dpa

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