Panorama

Tragödie in Moskau Mutmaßlicher Maskenverweigerer tötet zwei Menschen

Ein Polizist sichert den Tatort in Moskau.

Ein Polizist sichert den Tatort in Moskau.

(Foto: picture alliance/dpa/TASS)

Ein 45-Jähriger in Moskau wird in einem Verwaltungsgebäude dazu aufgefordert, eine Maske zu tragen. Daraufhin soll er eine Pistole gezogen und geschossen haben. Mindestens zwei Menschen werden getötet, mehrere verletzt. Der Mann konnte festgenommen werden und wird nun psychologisch untersucht.

Bei einem Streit ums Maskentragen zum Schutz vor dem Coronavirus hat in Moskau ein Mann eine Pistole gezogen und mindestens zwei Menschen erschossen. Drei weitere Leute seien verletzt worden, teilte Bürgermeister Sergej Sobjanin mit. Er sprach von einer "Tragödie".

Die Behörden leiteten ein strafrechtliches Ermittlungsverfahren ein. Das Innenministerium teilte mit, der Angreifer sei ein 45-jähriger Einwohner von Moskau, er sei in eine Moskauer Polizeistation abgeführt worden. Der Mann werde psychologisch untersucht, hieß es. Mehrere Nachrichtenagenturen berichteten, bei dem Angreifer handle es sich um einen ehemaligen Soldaten. Zur genauen Identität des Täters und zu seiner Motivation wurden zunächst aber keine Angaben gemacht.

Schauplatz war eines der sogenannten Multifunktionszentren im Südosten der russischen Hauptstadt, wo Bürger ihre persönlichen Dokumente beantragen und bearbeiten lassen können. Der Verdächtige soll sich trotz Aufforderung des Personals geweigert haben, einen Mund- und Nasenschutz aufzusetzen. Dann habe er die Pistole gezogen und geschossen. Danach habe er versucht sich zu verstecken, aber ein Sicherheitsbeamter habe ihn abgefangen und "neutralisiert".

Unter den Verletzten sei auch ein erst zehn Jahre altes Mädchen, teilte das Innenministerium mit. Sobjanin sagte, dass die Ärzte alles unternähmen, um die Verletzten zu behandeln. Den Familien der Getöteten sprach das Oberhaupt der größten Stadt Europas sein Beileid aus.

In Russland hatte es zuletzt mehrfach Zwischenfälle auch mit Protesten von Gegnern der Hygienevorschriften in der Corona-Pandemie gegeben. Im November vorigen Jahres hatte ein Maskenverweigerer in St. Petersburg einen Busreisenden erstochen, nachdem der auf die Pflicht zum Tragen des Mund- und Nasenschutzes hingewiesen hatte.

Quelle: ntv.de, ysc/dpa/AFP

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