Frau gequält und getötetMutter, Sohn und Mitbewohner droht Haft

In Darmstadt müssen sich eine Mutter, ihr 26-jähriger Sohn und ein Mitbewohner vor Gericht verantworten. Gemeinsam sollen sie über mehrere Jahre eine Frau eingesperrt, gequält und schließlich getötet haben. Während die beiden Familienmitglieder in dem Prozess schweigen, bestätigt der 24 Jahre alte Mitbewohner die Anklage.
Weil sie eine 55 Jahre alte Frau jahrelang gequält, eingesperrt und 2016 getötet haben sollen, stehen eine 50-Jährige, ihr 26 Jahre alter Sohn und ein 24 Jahre alter Mitbewohner vor dem Landgericht Darmstadt. Mutter und Sohn sind wegen Mordes angeklagt, der Mitbewohner wegen Totschlags. Der 24-Jährige bestätigte über seinen Anwalt die Anklage.
Demnach hatten Mutter und Sohn das fünf Jahre bei ihnen in Frankfurt lebende Opfer töten wollen. Der Sohn soll angefangen haben, die Frau mit einer Plastiktüte zu ersticken. Auf Weisung der Mutter soll er die Tat vollendet haben, als der 24-Jährige dazukam. Die Angeklagte schwieg. Ihr Sohn verwies auf seine Aussage bei der Polizei. Im Gericht wollte er nicht aussagen, weil er sich von seiner Mutter beobachtet fühle.
Der 32 Jahre alte Sohn der Getöteten sagte aus, dass seine arbeitslose Mutter nach der Trennung von seinem Vater die 50-Jährige kennengelernt habe. "Die Angeklagte hat viele merkwürdige esoterische Sachen mit ihr gemacht", sagte der 32-Jährige. Unter anderem habe die Angeklagte Tarotkarten gelegt und behauptet, seine Mutter müsse Alkohol gegen einen angeblichen Gehirntumor trinken.
Das Verfahren läuft bei einer Darmstädter Jugendkammer, weil der jüngste Angeklagte zum Tatzeitpunkt Heranwachsender und im Gerichtsbezirk Darmstadt gemeldet war.