Panorama

Ertrunken, erstickt, erfroren?Mutter bestreitet Kindstötung

19.12.2017, 13:49 Uhr
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Die Babyleiche war erst in diesem Jahr in einem Wals in Wittenburg gefunden worden. Die Mutter bestreitet eine Gewalttat. (Foto: dpa)

Eine Frau aus Wittenburg wird beschuldigt, ihr Baby im Januar 2015 getötet und dann zwei Jahre lang zu Hause eingefroren zu haben. Vor Gericht räumt die 40-Jährige ein, das Mädchen allein zur Welt gebracht zu haben. Kurz nach der Geburt sei ihr schlecht geworden.

Eine 40 Jahre alte Angeklagte hat vor Gericht bestritten, im Januar 2015 ihr Neugeborenes getötet zu haben. Sie gab zu Beginn des Prozesses zu, das Mädchen allein bei sich zuhause in Wittenburg (Mecklenburg-Vorpommern) zur Welt gebracht zu haben. Kurz nach der Geburt sei ihr schlecht geworden. Als sie wieder zu sich kam, habe das Kind nicht mehr gelebt.

Sie ist vor dem Landgericht Schwerin wegen Totschlags angeklagt. Die Todesursache des Babys steht nach Angaben der Staatsanwaltschaft nicht eindeutig fest. Da der tote Säugling so lange eingefroren war, konnte die Rechtsmedizin die Todesursache nicht mehr genau bestimmen. Das Kind sei ertrunken, erstickt oder erfroren.

Die Angeklagte sagte, sie habe Angst gehabt, Verwandte, Ärzte oder die Polizei zu informieren, weil sie die Schwangerschaft geheimgehalten hatte. Sie lagerte den Leichnam in Plastiktüten verpackt in einem Gefrierschrank, bevor ihren Angaben zufolge ein Bekannter die gefrorenen Tüten als vermeintlichen Entenbraten im März 2017 in einem Wald in Wittenburg ablegte. Die Angeklagte wurde nach einer aufwendigen Fahndung am 1. Juli 2017 festgenommen.

Auf die entscheidende Spur waren die Ermittler über den Kindsvater gekommen. Seine DNA war an der Babyleiche gesichert worden. Daraufhin konnte er über einen Treffer in der DNA-Datenbank identifiziert werden. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass seine DNA aller Wahrscheinlichkeit nach über eine Decke, in der das Kind eingewickelt war, übertragen wurde. In der Vernehmung habe der Mann angegeben, dass die nun Beschuldigte die Mutter sein könnte.

Quelle: dsi/dpa

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