Panorama

Zwei Kinder erstochen im AutoMutter stirbt nach Sturz im Treppenhaus

22.02.2020, 17:06 Uhr
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Ein Zeuge alarmierte die Polizei, als sich die junge Frau im Treppenhaus in die Tiefe stürzte. Die toten Kinder wurden erst danach gefunden. (Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa/Archiv)

Auf einem Firmengelände in Oberbayern macht die Polizei eine grausige Entdeckung: Nachdem sich eine Mitarbeiterin im Treppenhaus in die Tiefe gestürzt hat, finden die Ermittler ihre beiden Kleinkinder erstochen im Auto auf dem Parkplatz. Der Vater wird psychologisch betreut.

Nach dem mutmaßlichen Selbstmord einer 38 Jahre alten Frau hat die Polizei im oberbayerischen Manching zwei tote Kleinkinder gefunden. Dabei handele es sich um die beiden 10 Monate und 3 Jahre alten Kinder der Frau, teilten die Beamten mit. Ein Zeuge hatte nach Polizeiangaben am Freitagnachmittag auf einem Firmengelände den Rettungsdienst und die Polizei alarmiert, nachdem er beobachtet hatte, wie sich eine Frau im Treppenhaus eines Bürogebäudes im fünften Stock über ein Geländer in die Tiefe stürzte.

Rat und Nothilfe bei Suizid-Gefahr und Depressionen

  • Bei Suizidgefahr: Notruf 112
  • Deutschlandweites Info-Telefon Depression, kostenfrei: 0800 33 44 5 33

  • Beratung in Krisensituationen: Telefonseelsorge (0800/111-0-111 oder 0800/111-0-222, Anruf kostenfrei) oder Kinder- und Jugendtelefon (Tel.: 0800/111-0-333 oder 116-111)
  • Bei der Deutschen Depressionshilfe sind regionale Krisendienste und Kliniken zu finden, zudem Tipps für Betroffene und Angehörige.
  • In der Deutschen Depressionsliga engagieren sich Betroffene und Angehörige. Dort gibt es auch eine E-Mail-Beratung für Depressive.
  • Eine Übersicht über Selbsthilfegruppen zur Depression bieten die örtlichen Kontaktstellen (KISS).

Nach den bisherigen Ermittlungen geschah dies in "suizidaler Absicht", sagte ein Polizeisprecher auf Nachfrage. Die 38-Jährige wurde lebensgefährlich verletzt und mit einem Rettungshubschrauber in eine Klinik gebracht, wo sie in der Nacht ihren schweren Verletzungen erlag. Im Auto der Frau, das auf einem Firmenparkplatz abgestellt war, fanden Polizisten die Leichen der beiden Kinder. "Beide Mädchen wurden gewaltsam getötet", hieß es. Im Auto wurde auch die mutmaßliche Tatwaffe, ein Messer, gefunden.

Wie die Polizei auf Nachfrage weiter mitteilte, befand sich die Frau gegenwärtig in Elternzeit und habe sich daher nicht zur Arbeit in dem Firmengebäude aufhalten müssen. Sie habe aber als Mitarbeiterin Zugang zu dem Gebäude gehabt. Die "Bild"-Zeitung berichtete, bei dem Unternehmen handele es sich um Airbus.

Der Ehemann, mit dem die Frau zur Tatzeit zusammenlebte, wurde ebenso wie weitere Angehörige von einem Kriseninterventionsteam betreut. Die Familie stammt den Angaben zufolge aus dem Landkreis Neuburg-Schrobenhausen. Alle drei Leichen sollen am Montag obduziert werden. Weitere Angaben zum Tatgeschehen und den Hintergründen gab es nicht. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Ingolstadt und der Kriminalpolizei dauern an.

Quelle: mau/dpa

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