Rätsel um "Pinnacle Man" gelöst Mysteriöser Toter nach fast 50 Jahren identifiziert
02.09.2024, 12:14 Uhr Artikel anhören
		                      Eine Phantomzeichnung des 1977 gefundenen Toten.
(Foto: Berks County Coroner’s Office / Facebook)
Wanderer stoßen 1977 im US-Bundesstaat Pennsylvania auf eine gefrorene Leiche. Jahrzehntelang bleibt die Identität des "Pinnacle Man" getauften Toten ein Rätsel. Die Lösung des Falls bringt schließlich keine moderne Technologie, sondern sie liegt in alten Akten.
Nach fast 50 Jahren haben die Behörden in den USA einen mysteriösen Todesfall gelöst. 1977 fanden Wanderer den eingefrorenen Körper eines jungen Mannes in einer Höhle in Pennsylvania. Er erhielt den Spitznamen "Pinnacle Man", in Anspielung auf einen Gipfel im Appalachen-Gebirge unweit seines Fundorts.
Als Todesursache sei damals eine Überdosis Drogen festgestellt worden, sagte der Ermittler George Holmes laut einem Bericht von CNN. Hinweise auf ein Fremdeinwirken habe es nicht gegeben. Doch die Leiche habe weder über das Aussehen noch über Kleidung oder Besitz identifiziert werden können. Im Rahmen der Autopsie seien ein Zahnabdruck und ein Fingerabdruck genommen worden. Allerdings wurde der Fingerabdruck Holmes zufolge "verlegt".
Wie der lokale TV-Sender WFMZ berichtet, vergingen 42 Jahre, bis die Behörden den Fall des mysteriösen Toten wieder aufgriffen. Demnach wurde die Leiche 2019 exhumiert, nachdem zahnärztliche Unterlagen eine mögliche Verbindung mit zwei Vermisstenfällen in Florida und Illinois nahegelegt hatten. Forensiker des Berks County nahmen DNA-Proben, die dem Sender zufolge jedoch nicht mit den beiden Vermisstenfällen übereinstimmten.
Lösung steckt in alten Akten
In diesem Jahr gelang dem Polizeibeamten Ian Keck schließlich die Lösung des Falls. Der Ermittler von der Pennsylvania State Police wälzte laut CNN alte Akten und stieß auf den Fingerabdruck, der bei der Autopsie 1977 verloren ging - das 47 Jahre lang fehlende Bindeglied. Mitte August reichte er den Abdruck bei der nationalen Vermisstendatenbank des FBI ein.
Innerhalb von einer Stunde meldeten die Fingerabdruckexperten des FBI einen Treffer, wie Gerichtsmediziner Holmes auf einer Pressekonferenz sagt. Der "Pinnacle Man" ist demnach der zum Todeszeitpunkt 27-jährige Nicholas Paul Grubb aus Fort Washington in Pennsylvania. Über Grubb ist noch nicht viel bekannt, außer, dass er bei der Armee diente und 1971 ehrenhaft entlassen wurde. Die Gerichtsmedizin von Berks County benachrichtigte ein Familienmitglied Grubbs, der die Identität des Toten bestätigte. Er habe darum gebeten, die sterblichen Überreste in der Familiengrabstätte beizusetzen.
"Diese Identifizierung bringt seiner Familie eine lang erwartete Lösung. Sie wurde benachrichtigt und drückte ihre tiefe Dankbarkeit für die gemeinsamen Anstrengungen aus, die dies möglich gemacht haben", zitiert CNN den Gerichtsmediziner von Berks County, John Fielding. "Es sind Momente wie diese, die uns daran erinnern, wie wichtig unsere Arbeit ist, Antworten zu liefern, einen Abschluss zu schaffen und den Unbekannten einen Namen und eine Geschichte zu geben."
Quelle: ntv.de, mdi