Freitestung ist kein Muss NRW begrenzt Isolationspflicht auf fünf Tage
23.11.2022, 13:19 Uhr
Die gelockerten Regeln für Corona-Infizierte treten ab Mitte nächster Woche in Kraft.
(Foto: dpa)
Fünf Bundesländer haben die Corona-Isolationspflicht bereits aufgehoben - nun folgt auch Nordrhein-Westfalen, zumindest teilweise. Erkrankte sollen sich schon nach fünf Tagen wieder frei bewegen dürfen. Eine Freitestung ist nicht mehr obligatorisch, wird aber empfohlen.
In Nordrhein-Westfalen endet die Isolationspflicht bei einer Corona-Infektion künftig automatisch nach fünf Tagen. Eine Freitestung durch einen negativen Corona-Test ist nicht mehr vorgeschrieben, sondern wird lediglich noch empfohlen, teilte die Landesregierung in Düsseldorf mit. Die Änderung der landeseigenen Test- und Quarantäneverordnung tritt am Mittwoch kommender Woche in Kraft.
Fünf Bundesländer hoben die Isolationspflicht für Corona-Infizierte inzwischen ganz auf und begründen dies mit dem veränderten Charakter der Pandemie und sinkenden Infektionszahlen. Dabei handelt es sich um Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, Schleswig-Holstein und Rheinland-Pfalz. An deren Stelle tritt dort etwa eine Pflicht zum Maskentragen außerhalb der eigenen Wohnung für Corona-Infizierte.
So weit will die Regierung des bevölkerungsreichsten Bundeslands Nordrhein-Westfalen nach eigenen Angaben aber derzeit noch nicht gehen. "Nach wie vor halte ich die Isolierung von infizierten Personen zum gegenwärtigen Zeitpunkt für erforderlich", erklärte Landesgesundheitsminister Karl-Josef Laumann in Düsseldorf. Die Isolierung könne helfen, Infektionen zu verhindern.
Bundesweite Inzidenz geht weiter zurück
Für Beschäftigte in medizinischen Einrichtungen gilt laut der neuen Regelung in Nordrhein-Westfalen zudem, dass sie bei einer Infektion erst nach Vorlage eines negativen Testergebnisses wieder an ihren Arbeitsplatz zurückkehren dürfen. Solange gilt für sie - unabhängig vom automatischen Ende der allgemeinen Isolationspflicht nach fünf Tagen - noch ein Tätigkeitsverbot in entsprechenden Einrichtungen.
Das Robert-Koch-Institut (RKI) gibt die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz mit 177,9 an. Am Vortag hatte der Wert der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche bei 183,2 gelegen (Vorwoche: 203,4; Vormonat: 599,2).
Allerdings liefern diese Angaben nur ein sehr unvollständiges Bild der Infektionszahlen. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus - vor allem, weil bei Weitem nicht alle Infizierten einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen und Übermittlungsprobleme zur Verzerrung einzelner Tageswerte führen.
Quelle: ntv.de, jug/dpa