Hilfreicher Hehler ist Betrüger Diebstahl im Grünen Gewölbe: Anklage gegen Niederländer
02.03.2023, 11:10 Uhr Artikel anhören
Im Grünen Gewölbe fand der spektakuläre Diebstahl statt.
(Foto: picture alliance / Fotostand)
Ein Niederländer behauptet, ihm sei Diebesgut aus dem Grünen Gewölbe angeboten worden. Für 40.000 Euro könne er dieses zurückkaufen. Die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden geben ihm das Geld, er flüchtet damit. Nun soll er wegen gewerbsmäßigen Betrugs angeklagt werden.
Im Zusammenhang mit dem Einbruch in das Dresdner Grüne Gewölbe hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen einen Niederländer erhoben, der für die angebliche Rückführung von Diebesgut offenbar Geld kassierte. Der 54-Jährige werde des gewerbsmäßigen Betrugs verdächtigt, erklärte die Behörde. Er soll sich als Diamantenhändler ausgegeben und behauptet haben, ihm sei ein Teil der Beute für 40.000 Euro zum Kauf angeboten worden.
Wie die Staatsanwaltschaft schon im November mitteilte, soll er vorgegeben haben, dass ihm der Bruststern des polnischen Weißen Adler-Ordens, ein Schmuckstück des Grünen Gewölbes, angeboten wurde. Weiter heißt es, er habe behauptet, das Stück kaufen und den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden zurückgeben zu wollen. Diese hätten ihm 40.000 Euro gegeben. Er habe dann mit dem Geld die Flucht ergriffen.
Erheblich und einschlägig vorbestraft
Der Mann ist in den Niederlanden bereits erheblich und einschlägig vorbestraft, seit März 2022 saß er dort wegen einer anderen Sache in Haft. Das Amtsgericht Dresden erließ einen Europäischen Haftbefehl gegen ihn. Im Herbst wurde er nach Deutschland gebracht und sitzt seitdem in Untersuchungshaft. Über die Zulassung der Anklage entscheidet nun das Dresdner Landgericht.
Bei dem Einbruch in das Grüne Gewölbe im November 2019 war kulturhistorisch wertvoller Juwelenschmuck aus dem 18. Jahrhundert gestohlen worden. Sechs Angeklagten wird deswegen derzeit vor dem Landgericht der Prozess gemacht. Drei von ihnen gestanden eine Beteiligung an der Tat. Mittlerweile befindet sich ein Großteil der Beute wieder im Bestand der Staatlichen Kunstsammlungen.
Quelle: ntv.de, tkr/AFP